Nach ein paar Tagen in Makassar, der Hauptstadt von Sulawesi, verließen wir schließlich die Insel und fuhren mit der Fähre 18 Stunden nach Maumere, im Osten der Insel Flores. Da die Fahrt doch ziemlich lange dauern sollte, entschlossen wir uns, diesmal 1.Klasse zu reisen und uns eine Kabine zu nehmen. 1st class schaut dann auf einer indonesischen Fähre so aus… 😉
Ziemlich beengt das Ganze, war aber bequem und zumindest hatten wir mal unsere Ruhe vor den ständigen Foto-Shootings. Im Speisesaal bekamen wir aber natürlich den Ehrenplatz in vorderster Front (mitten auf der Tanzfläche) und wurden so immer schön von der wundervollen Keyboard Musik beschallt…echt high class also! 😉 War aber sehr amüsant…das Essen war leider ungenießbar!
Nach einer Nacht in Maumere ging’s dann auch gleich weiter zu unserem hauptsächlichen Ziel auf Flores – dem Vulkan Kelimutu mit seinen dreifärbigen Vulkanseen. Als Basislager diente uns das kleine Dorf Moni (viele Bussis an meine Mama an dieser Stelle ;)). Um ca. 4 Uhr Morgens starteten wir mit dem Scooter von Moni und fuhren unter dem schönsten Sternenhimmel in Richtung Vulkan, um uns von dort den Sonnenaufgang anzusehen. Sich um diese Uhrzeit aus dem Bett zu quälen war natürlich ziemlich schrecklich aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Nach einem kurzen Aufstieg wurde uns dieser Ausblick gegönnt.
Die drei Seen (der Dritte liegt hinter uns – Foto kommt später noch) haben auf Grund von sich auflösenden Mineralien unterschiedliche Farben, die sich im Lauf der Zeit auch ändern können. Auch bei verschiedenen Lichtverhältnissen verändern sie sich und teilweise sind die Farben so intensiv, dass das Wasser in den Seen so dickflüssig wie Malerfarbe aussieht. Der Sonnenaufgang und das Farbenspiel waren einfach atemberaubend!
Wir haben die wundervolle Stimmung auf dem Vulkan wirklich sehr genossen und es war wirklich erstaunlich mit anzusehen, wie sich die Farben der Seen mit dem Sonnenstand veränderten.
Der See auf dem Foto unten rechts, ist der Dritte im Bunde.
Kelimutu ist heilig für die Einheimischen und eine Legende besagt, dass die Seelen der Verstorbenen in die 3 Vulkanseen wandern: die Seelen von jungen Menschen gehen in die Wärme des türkisen Sees, die der Alten in die Kälte des Braunen und die Seelen der schlechten bzw. bösen Leute wandern in den schwarzen See.
Nachdem wir also ca. tausend Fotos von dem tollen Sonnenaufgang geschossen hatten, fuhren wir zurück nach Moni und staunten über die schöne, bergige Landschaft. In der Dunkelheit der Hinfahrt hatten wir davon natürlich nichts mitbekommen.
Nach einer tollen Zeit in Moni ging’s für uns weiter ins Landesinnere der wirklich sehr, sehr gebirgigen Insel…die Strecke war wirklich extrem schlimm und kurvenreich und neben der vielen schönen Vulkane konnten wir auch die eine oder andere Kuriosität vom Auto aus beobachten.
Andere Länder, andere Sitten. … Bei diesem Anblick, lebendige Hühner und Enten so zu transportieren, konnten wir aber nur den Kopf schütteln.
Unser nächstes Ziel war das Dorf Bajawa. In unserer Unterkunft trafen wir auf ein älteres holländisches Pärchen, das sich mit einem privaten Jeep inklusive Fahrer und Guide die Insel anschaute. Nicht schlecht also sich mit so jemanden anzufreunden. 😉 Die zwei waren wirklich super lieb und haben uns schließlich auch dazu eingeladen, sich ihnen auf einem Tagestrip rund um Bajawa anzuschließen. War schon ganz angenehm, mal von einem privaten Chauffeur in der Gegend herum spaziert zu werden. 🙂
Auch macht es um einiges mehr Sinn und ist natürlich viel informativer, sich mit einem einheimischen Guide die traditionellen Dörfer der dort ansässigen Ngada Bevölkerung anzuschauen.
Auf einer Trekkingtour erkundschafteten wir zwei Dörfer, Bena und Luba, und natürlich die wundervolle Landschaft mit ihren atemberaubenden Ausblicken.
Im Dorf angekommen erfuhren wir so einiges über die Kultur und Gebräuche der Ngada Leute. An vieles kann ich mich mittlerweile nicht mehr erinnern. 😉 Auf jeden Fall leben in jedem Dorf mehrere Familien und die ältesten Vorfahren (Mann und Frau) in jeder von ihnen, bekommen eine kleine Figur auf das Dach ihres Hauses. Die Frau ein kleines Häuschen, der Mann ein kleines Männchen. So weiß man immer wo die wichtigen Personen im Dorf leben.
Die Gräber der Toten befinden sich in der Dorfmitte und zu jedem Begräbnis werden wieder ziemlich viele Tiere geschlachtet. Die Überreste werden gerne als Haus-Deko verwendet.
Wenn man so ein Dorf besuchen möchte, sollte man übrigens immer ein kleines „Geschenk“ mitbringen. Oft reicht eine kleine Geldspende oder man bringt dem Häuptling etwa eine Stange Zigaretten oder teure Gewürze mit.
Die beiden Dörfer, die wir an dem Tag besucht haben, liegen am Fuß eines ziemlich perfekt geformten Vulkans, des
Gunung Inerie. Muss schon ein bisschen beängstigend sein, immer im Schatten eines Vulkans zu leben. Den letzten Vulkanausbruch gab es auf Flores im Jahr 2001.
Nach dem anstrengenden Tag (bei den Temperaturen und der Luftfeuchtigkeit zu wandern ist echt doppelt so mühsam) konnten wir bei einem Bad in einer heißen Quelle entspannen. War echt voll angenehm und das Wasser hatte wirklichen Badewannen-Temperatur.
Einige Einheimische nutzen die angenehme Temperatur des Schwefelwassers übrigens auch, um sich mal ordentlich zu waschen…hmm…naja. 😉
Unser nächstes Ziel auf Flores war anschließend die Hafenstadt Labuanbajo, von der aus man eine direkte Verbindung zum Komodo Nationalpark hat. Aber darüber erfahrt ihr mehr im nächsten und letzten Blogeintrag aus Indonesien!
Viele Bussis, Lisa und Alex