40 Tage Australien waren bei weitem nicht genug um das ganze Land zu bereisen, aber vorerst sollte es das gewesen sein. Unser nächstes Ziel war Neuseeland. Wir haben echt lange mit uns gehadert, ob wir Neuseeland überhaupt bereisen sollen. Denn Anfang Mai fing es langsam an unagenehm kalt in Neuseeland zu werden. Und da unser Backpack eigentlich nur Klammoten enthält, die für warme Temperaturen geeignet sind, mussten wir lange darüber nachdenken. Aber im Endeffekt war uns klar, dass es ein riesiger Fehler gewesen wäre, dieses unglaublich schöne Land auszulassen. Neuseeland besteht aus zwei große Hauptinseln (Süd- und Nordinsel). So flogen wir am 3. Mai von Sydney nach Queenstown, einer kleine Touristenstadt im Südzentrum der Südinsel. Eigentlich reist man hierher, um im Winter die nahe gelegenen Skigebiete zu besuchen. Gott sei Dank war es noch nicht so kalt hier. Wir mussten uns aber an 15 Grad tagsüber und an einstellige Grade in der Nacht gewöhnen.
In Queenstown gelandet,
mussten wir unseren ersten Dämpfer hinnehmen. Eigentlich sollten wir unseren Jucy-Van vom Flughafen abholen, aber die Jucy-Frau hatte leider was dagegen. Sie verlangte nach einer englischen Übersetzung von meinem Führerschein. Was in Australien der Autovermietung vollkommen egal war, darauf beharrte die Jucy-Frau. Blöderweise war es auch Samstag Nachmittag und es war dementsprechend nicht so einfach, einen hartarbeitenden Übersetzer/Notar zu erreichen, der uns eine Übersetzung schreiben und beglaubigen würde. Nach langem hin und her entschieden wir uns notgedrungen ein Hotelzimmer in der Stadt zu nehmen. Wir nahmen gleich mal die Gelegenheit, um uns Queenstown genauer anzuschauen.
Über Nacht haben wir es dann doch geschafft, jemanden übers Internet zu finden, der uns dann recht zügig aus Auckland eine beglaubigte Übersetzung geschickt hat. 40 € ärmer und eine Nacht im Hostel, durften wir dann unseren Jucy-Van vom Flughafen abholen.
Im Gegensatz zu unserem letzten Campervan in Australien, war dieser hier ein Traum. Spüle, Besteck, Gaskocher und sogar ein DVD-Player waren inkludiert und das Auto war sauber und es roch nicht nach Kotze. Was will man mehr! 😉
Für uns hieß es auf Richtung Fjordland, genauer gesagt nach Milford Sounds. Milford Sounds sollte eines unserer Highlights in Neuseeland werden. Schon mal ein Highlight war die Fahrt dahin. Unglaubliche Landschaften mit steilen Bergen und glasklaren Seen und Flüssen. Man versank förmlich in der Schönheit. So sehr, dass ich auf die Fahrgeschwindigkeit nicht mehr so Acht gegeben habe und ich prompt in eine Radarkontrolle gelangt bin. 117 anstatt 100 km/h meinte der nette Polizist. Ein bisschen ärgerlich, dachte ich mir. 120 $ ( ca. 80 € ) meinte dann der nette Polizist. Das war dann doch ziemlich ärgerlich, dachte ich mir! 🙁 Neuseeland mochte uns bis dahin nicht so sehr. Wir hatten ziemlich viel Geld, was wir nicht geplant hatten, ausgegeben. Ahh… übrigens hat es den Polizisten wenig interessiert, ob mein Führerschein auf Englisch oder auf Deutsch war. Mit einer Portion Wut im Bauch, setzten wir unsere Reise Richtung Westen fort.
Kurz vor Milford Sounds machten wir über Nacht an einem See rast. Im Gegensatz zu Australien, wo es überall kostenlose Übernachtungsmöglichkeiten und Warmwasser-Duschen gegeben hatte, war es in Neuseeland sehr, sehr schwierig sowas zu finden. Viele Übernachtungsmöglichkeit waren DOC-Campingplätze (vom Department of Conservation), wo man 6 $ p.P. zahlen musste. Die kostenlosen Plätze waren sehr rar und noch seltener waren die Duschen. Aus dem Grund mussten wir öfter in Campervan Parks oder Hallenbäder ein paar Dollar bezahlen, um uns wieder riechen zu können. 🙂
Am nächsten Morgen standen wir sehr früh auf, um die Fähre zu Milford Sounds zu kriegen. Leider wollte das Wetter nicht so mitspielen, wie wir es wollten. Der ganze Tag war sehr regnerisch, kalt und nebelig. Aber schön war es trotzdem! 🙂 Da es so viel geregnet hatte, kriegten wir ein Wasserspektakel von einer anderen Welt zu sehen. Zich Wasserfälle schlängelten sich über die Berge und endeten im Meer.
Hier könnt ihr noch das Video dazu sehen!!
So wie auf dieser Postkarte würde es aussehen, wenn die Sonne gescheint hätte.
Die Frage ist, was ist schöner???
Auf dem Weg zurück gab es noch den einen oder anderen schönen Ausblick auf das Fjordland.
Und weiter gings mit der wilden Fahrt Richtung Südküste. Genauer gesagt zu dem Catlins Nationalpark. Hier hieß es für uns wieder wandern, wandern und nochmals wandern. Durch Regenwälder und über Klippen. Am Ende von jedem Trekking war immer eine schöne Überraschung verborgen. Wasserfälle ohne Ende, schöne Ausblicke auf das Meer, Regenbögen und noch vieles mehr.
Das wars vorerst mit dem ersten Beitrag aus Neuseeland. Der nächste Beitrag, der dann von Lisa kommt, wird euch umhauen. Seid gespannt.
Grüße…
Lisa & Alex