Skurriles vs. traditionelles Südkorea

Sich in Südkorea durchzuschlagen ist für uns anfänglich, wie ihr schon in dem Beitrag von Alex lesen konntet, echt nicht immer leicht gewesen. Beigetragen haben dazu hauptsächlich die fehlenden Englisch-Kenntnisse der Südkoreaner, sowie das Nichtbeherrschen der koreanischen Schriftzeichen auf unserer Seite. 😉 Da wir ja unsere Hotelzimmer zu fast 100% immer online buchten, bescherten uns zumeist das Kaufen von Fahrkarten sowie die darauf folgenden Fahrten in öffentlichen Transportmitteln und natürlich diverse Bestellvorgänge in Restaurants, die meisten Fragezeichen in unseren Köpfen. Ich frage mich heute noch öfters, wie wir es in dem Land geschafft haben, nicht zu verhungern und auch immer an unser Ziel zu gelangen. So wie zum Beispiel nach Donghae:
image

Busplan-Lesen konnten wir auf jeden Fall vergessen. Genauso wie drängeln beim Bus-Einsteigen. In Südkorea stellt man sich tatsächlich ganz brav an…war auch mal eine neue Erfahrung wenn man bedenkt, wie sowas normalerweise in südostasiatischen Ländern abläuft. Eher unzivilisiert. 😉
In Donghae an sich gibt es übrigens nichts spektakuläres zu sehen und es war auch relativ hässlich dort…
image

Daran hat auch das gewohnt gute Essen oder das high-class „HilDon Hotel“ nichts geändert. 😉
image

Wir haben Donghae auch nur als Ausgangspunkt benutzt, um in das angrenzende Samcheok zu gelangen und uns dort den berühmt-berüchtigten Haesindang Park anzuschauen. Warum ich den so bezeichne, werdet ihr gleich verstehen. Oh man. Ich hab ja tatsächlich kurz überlegt, ob ich hier schreiben soll, dass wir nur so zufällig in diesen Park geraten sind…aber das wäre gelogen. Wir waren einfach neugierig. 😉
So sind wir bei perfektem Wetter die wirklich sehr schöne Küste runter gefahren und haben ein paar Stunden in einer, selbst für Südkorea, sehr skurrilen Welt verbracht.
image

image

Schaut ja erstmal echt schön aus werdet ihr euch denken, doch der Ort ist geprägt von einer traurigen Legende…und zwar der „Legende von Auebawi und Haesindang“. Der zufolge ließ ein Fischermann seine Frau auf einem Felsen im Meer zurück, um sie nach getaner Arbeit wieder abzuholen. Da aber ein schlimmer Sturm aufzog, konnte er nicht mehr zu ihr gelangen und die Frau ertrank in den Fluten.
image

Traurig aber wahr und das Fischerdorf war daraufhin natürlich verflucht und es konnte kein einziger Fisch mehr an Land gezogen werden. Die Bewohner des Dorfes waren aber auch nicht blöd und versuchten den erzürnten Geist der Ertrunkenen zu besänftigen. Und wie besänftigt man wohl eine Frau, die ganz allein in der Kälte und Dunkelheit am Grunde des Meeres hausen muss? Ganz klar – mit 100en überdimensionalen Phallus-Symbolen! … 😀
Tja…und darum geht es auch hauptsächlich im Haesindang Park, der von westlichen Touristen mittlerweile in „Penis Park“ umbenannt wurde.
image

Zu Recht meiner Meinung nach. Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß dabei, 1-2 Stunden mit den Skulpturen, die in jeglicher Form die ganze riesige Parkanlage zieren, zu posieren und ein paar lustige Posen auszuprobieren…. wie man sich vielleicht denken kann, kann ich leiiider nicht alle diese Fotos online stellen….aus welchen Gründen auch immer… Die meisten wandern wohl ins Privatarchiv. 😉 Ein paar witzige Skulpturen möchte ich euch aber natürlich nicht vorenthalten.
image

image

An diesem Tag wurden schließlich sogar Träume wahr! 😉

image

Ach und fast hätte ich das Wichtigste vergessen…das Dorf war Dank der Riesenpenise nicht mehr verflucht und alles war wieder gut! … diese Südkoreaner… 😀

Nach diesem skurrilen Abstecher hatten wir dann doch eher wieder Lust, in das traditionellere Südkorea abzutauchen. Die nächsten beiden Städte sollten uns das auch ermöglichen. Wenngleich ich dazu sagen muss, dass es in Südkorea fast unmöglich ist, nicht täglich auf irgendwas absurd lustiges zu stoßen. Besonders wenn man sich, wie wir, in den „Love Hotel“ Gegenden rum treibt, die aber eigentlich eh so gut wie immer das Stadtzentrum bilden und meist recht speziell und „flashig“ gestaltet sind. Neonlichter in Kombination mit Wasserfontänen sind jedenfalls ein Muss! So auch in Andong, in das wir mit dem Zug anreisten.
image

image

Ich kann den Aufenthalt in diesen echt immer sehr schicken Hotels auf jeden Fall nur empfehlen! Preislich gehören sie einfach zu den leistbarsten Unterkünften in Südkorea und sind auch immer top ausgestattet. Von Flat TVs über PCs, wifi, Kühlschränken, Soundanlagen, Whirlpools bis hin zu jeglichen Pflege- und Stylingprodukten, japanischen Luxus-Toiletten (inklusive beheizbaren Klobrillen!) und sogar diverser, meiner Meinung nach sehr skurrilen, „Abseilhilfen“ war da alles dabei! 😀 Es gab auf jeden Fall immer eine lustige Überraschung in diesen Zimmern.
image

Und leckeres Essen ist auch meist nicht weit! Das Grillen und koreanische Doughnuts, gefüllt mit Bohnenpaste in verschiedenen Geschmacksrichtungen, haben es uns besonders angetan!
image

Was Andong aber eigentlich so interessant macht, ist die Tatsache, dass es die Heimat des Konfuzianismus in Korea ist und man kann hier einige Akademien dazu besuchen. Auch gibt es ein kleines traditionelles Dorf mit Namen Hahoe, das noch immer bewohnt wird und etwas auserhalb der Stadt liegt. Mit dem Bus kann man es leicht erreichen und wir waren von der tollen Landschaft und dem schönen Dorf echt begeistert.
image

image

In dem verwinkelten Dorf gab es sehr viel zu entdecken und zu erfahren und wir waren von dem Wesen des traditionellen koreanischen Lebensstils richtig fasziniert.
image

image

image

image

image

image

In der Mitte des Dorfes fanden wir nach ein paar schweißtreibenden Stunden sogar einen alten Wunsch-Baum, an dessen Fuß man kleine Zettelchen mit selbstverfassten Wünschen binden konnte. Da fiel uns natürlich auch etwas ein. 🙂
image

image

image

Nach zwei Tagen in Andong fuhren wir weiter südöstlich und nach Gyeongju. Gyeongju war über 900 Jahre die Hauptstadt des alten Silla-Reiches, der Dynastie, die die koreanische Halbinsel am längsten von allen beherrschte. Die Stadt ist seit über 2000 Jahren besiedelt, UNESCO Weltkulturerbe und geht vor lauter historischen Relikten fast über. In Südkorea ist Gyeongju auch unter dem Namen „Museum ohne Dach“ bekannt. Und das auch wirklich zu Recht! Alleine bei einem Spaziergang durch die Innenstadt fühlt man sich wie 1000 Jahre in der Zeit zurückversetzt und an jeder Ecke wird man an das vergangene Weltreich erinnert.
image

Man kann viele historische Stätten, archäologische Ausgrabungen und Tempel besichtigen – Total schön und faszinierend! Besonders die Hügelgräber der Könige des vergangenen Silla-Reiches sind ein Blickfang.
image

image

image

image

image

Zu Fuß war das Ganze natürlich wieder eine mörder Tour! Man kann sich aber auch Fahrräder en masse ausborgen
image

oder die Stadt bei einer „romantischen“ Kutschenfahrt erkundschaften. Schaut aber eher so aus, als könnte man dabei auch von dem total seriös wirkenden Kutscher abgezogen werden. 😉
image

Das ließen wir dann doch lieber bleiben…
Auch im näheren Umland von Gyeongju gibt es viel zu sehen und man könnte mit Leichtigkeit einige Wochen in der Gegend bleiben, ohne dass einem langweilig wird. Da wir aber nur zwei Tage eingeplant hatten, besuchten wir den bekanntesten buddhistischen Tempel der Region: den Bulguksa Tempel, dessen Grundfesten schon mehrere 1000 Jahre alt sind.
image

image

image

image

Nach so viel Sightseeing ist natürlich auch eine große Stärkung gefragt und wenn wir eins in Südkorea gelernt haben, dann ist es richtig viel zu essen! Da kommt man auch nicht wirklich drum rum, wenn man bedenkt, dass eine traditionelle Mahlzeit so ausschaut:
image

image

War auf jeden Fall immer ein besonderes Erlebnis, wenn wir die Spezialität des Hauses bestellt haben! 😉

Resümierend wage ich also zu behaupten, dass sich Skurriles und Traditonelles in Südkorea so circa die Waage halten….wobei einem die vielen schrägen Aspekte des Landes schon eher in Erinnerung bleiben. Aber ist ja auch gut so! Ein kleines bisschen Wahnsinn hat noch niemandem geschadet! 😉

Liebe Grüße von den mittlerweile Heimgekehrten,
Lisa & Alex

Ahoi, ihr Landratten!

Nachdem wir uns also ein paar Tage auf Fidschi und vor allem in der Unterwasserwelt vergnügt hatten, stand uns ein lang erwartestes und heiß ersehntes Treffen bevor, das wir schon vor Antritt unserer Reise geplant und eingefädelt hatten. Und zwar…ein Besuch von ZUHAUSE! Aaahh! 🙂 Nach ca. 8 Monaten ohne unsere Freunde und Familie gesehen zu haben (Skype, WhatsApp und Facebook Kontakt mal ausgeschlossen), waren wir dementsprechend aufgeregt und super glücklich, unsere Freundin Maike aus Wien auf Fidschi zu treffen. Sie besuchte nicht nur uns, sondern auch ihre Eltern Dagmar und Christoph, die mit ihrem Segelboot, der „Flomaida“, ebenfalls auf Weltreise unterwegs waren und zu dem Zeitpunkt in der Marina von Nadi lagen. Ein gut eingefädelter „Zufall“ also! 🙂 Der Wahnsinn auf jeden Fall, dass das wirklich geklappt hat und wir uns nach so langer Zeit am anderen Ende der Welt wieder sehen konnten!
image

Wie man sich vorstellen kann, war es für uns echt hammer, hammer genial, wieder mal mit jemandem von Angesicht zu Angesicht zu quatschen, den wir um einiges länger als ein paar Tage kannten! 😀 Soooo wahnsinnig toll von dir Maike, dass du uns dieses Gefühl von Heimat, so weit weg von daheim, geben hast können! Tausend Bussis an dich schon mal an dieser Stelle! :*
Zurück in der Marina von Nadi, begossen wir unsere Wiedersens-Freude mit ein paar Fiji Gold
image

was in den kommenden Tagen zur absoluten Gewohnheit werden sollte. 😉 Schmeckt aber auch echt lecker!
Maikes Eltern hießen uns auf ihrer „Flomaida“ sehr herzlich willkommen und luden uns schließlich auch dazu ein, mit ihnen ein paar mehr Tage als eigentlich geplant, auf ihrem Boot zu verbringen. Für uns war das natürlich super genial und auch ein ungewohnter und sehr willkommener Luxus zu unserem Backpacker-Leben! Eine Inselwelt per Segelboot zu erkunden, ist natürlich auch unschlagbar! Außerdem war es für uns auch das erste Mal, dass wir auf so einer richtigen Segel-Yacht unterwegs waren. Ein ganz großes Dankeschön und viele liebe Grüße an Dagmar und Christoph! Wir hatten echt eine tolle Zeit bei euch an Board!
image

Da bei der „Flomaida“ aber erstmal ein paar Reparaturen fällig waren und wir nicht sofort auslaufen konnten, vergnügten wir uns in der Marina und in dem Nahe gelegenen Hilton Beach Resort mit Fiji Gold und „unauffälligem“ am Pool faulenzen und in der Sonne braten. 🙂 Net schlecht!
image

Wir hatten zwar nicht die „richtigen Handtücher“, haben aber trotzdem sooo gut da hin gepasst, dass unser „rechtswidriges Eindringen“ keinem aufgefallen ist. Manchmal muss man einfach ein bisschen dreist sein! 😉
Als Landratten, die quasi frisch auf einem Boot angeheuert hatten, konnten wir aber natürlich nicht nur faul herum liegen. Da hieß es, zur Freude des Captains (?), unter anderem Deck schrubben und Taue verknoten und verstauen lernen. Die kleine Einführung in das Seefahrer Leben hat aber auf jede Fall Spaß gemacht und Alex sollte sich dafür auch noch in luftige Höhen schwingen! Dazu aber erst später. 😉
image

Nach zwei Tagen in der Marina konnten wir dann auch endlich unsere erste und leider auch einzige Überfahrt mit der Flomaida antreten. Da es doch mehr Probleme mit Reparaturen usw. gab, musste das Boot in ein paar Tagen wieder zurück in den Hafen und so konnten wir nur einen kleinen Trip in die Nahe gelegenen „Musket Cove“ antreten. Wir hätten natürlich gerne mehr von Fidschi gesehen, wollten uns aber auch nicht die gemeinsame Zeit mit Maike und überhaupt die Segeltörn Erfahrung nehmen lassen. In der Bucht die wir ansteuerten, war es aber eh auch super schön und wir hatten ein paar sehr relaxte Tage vor Anker.
Bevor es los ging, fuhren wir noch zum Markt um Proviant für die kommenden Tage einzukaufen
image

und dann hieß es auch schon „Leinen los“! 🙂
image

Die Überfahrt war echt toll und auch richtig aufregend, wenn das Boot mal Fahrt aufgenommen hatte. Dank Captain, Steuerfrau und Navigatorin 🙂 lief auch alles einwandfrei perfekt! Eine sehr schöne Erfahrung für uns!
Auf der Flomaida und in der Masket Cove war schließlich unser Zuhause für die kommenden Tage. Hier ein paar Eindrücke von dem Leben auf See.
image

An unsere kleinen Schlafkabinen mussten wir uns allerdings erstmal gewöhnen und auch das Schaukeln in einer unruhigen Nacht war ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Ansonsten genossen wir das Leben auf der schönen Flomaida aber in vollen Zügen! Auch kein Wunder bei den Ausblicken!
image

image

Und hier ist die ganze „Crew“ versammelt bei unserem ersten gemeinsamen Abendessen an Board.
image

Und was macht man jetzt die ganze Zeit auf einer wunderbaren Segel-Yacht, die vor Anker in einer traumhaften Bucht in Fidschi liegt? Solltet ihr euch das gerade fragen, dann kann ich es euch zeigen! 🙂
Also erstmal kann man seine Bräune auf Perfektion bingen, den ganzen Tag Bücher und „Spiegel“ lesen, Wassermelonen und Kokosnüsse essen, chillen,
image

ins Wasser springen und dabei lustige Fotos machen,
image

image

den herrlichen Ausblick und die teils spiegelglatte Wasseroberfläche genießen,
image

und natürlich viel Fiji Gold und andere Sun-downer trinken! 🙂
Natürlich waren wir bei Letzterem nicht nur auf der Flomaida, sondern haben den ein oder anderen Landgang dazu genutzt, um im „benachbarten“ Resort den Sonnenuntergang zu genießen. Ein seeeehr gutes Leben also!
image

image

image

Für Alex fanden wir aber auch noch andere, viel aufregendere Beschäftigungen! Da wären zum Beispiel: Maike, die praktischerweise mit dem Dingy ohne Motor abgetrieben war, retten. Im Endeffekt mussten aber eh alle beide vom freundlichen Nachbar von Nebenan aufgefischt werden! Ha ha! War ziemlich lustig zum Anschauen! 😀 😉
image

Und schließlich musste auch jemand waghalsig genug sein und sich in den Mast zum Segellatten auswechseln ziehen lassen! Alex wäre auf jeden Fall ein spitzen Matrose und Ingenieur ist er ja sowieso! 😉 Er hat nicht nur erfolgreiche Arbeit geleistet, sondern dabei auch ein paar spitzen Fotos aus der Vogelperspektive geschossen!
image

image

Natürlich haben wir bei unseren Landgängen auch ein bisschen die Insel erforscht, haben uns ins Resort „eingeschlichen“
image

image

image

oder sind mit dem Dingy zur Nahe gelegenen Sandbank zum Schnorcheln gefahren. Es gibt also einiges zu tun, selbst wenn man „nur“ in einer der 1000en traumhaft schönen Buchten von Fidschi liegt! Glück für uns also! 🙂
image

image

Wahnsinnig schön waren diese Ausflüge und man konnte von dort nicht nur hunderte bunte Fischis beobachten, sondern auch super die Luxusboote ausspannen, Wasserflugzeuge landen sehen, oder die ein oder andere Strand-Hochzeit miterleben! Praktisch! 🙂
image

Dass so wunderbare Tage leider wie im Flug vergehen, ist natürlich auch klar! Viel zu schnell waren wir wieder in der Marina von Nadi, was, wie ihr schon gesehen habt, auch nicht das Schlechteste ist! Unseren letzten gemeinsamen Abend haben wir dort unter anderem mit einem traditionellen Kava-Ritual ausklingen lassen. Kava wird in Fidschi aus einer gemahlenen Wurzel zubereitet und soll bei regelmäßigem Konsum eine „berauschende“ Wirkung haben. Wir bekamen aber nur ein Taubheitsgefühl im Mund… 😉
image

image

„Rum makes your bum numb, but Kava makes you a good lova!“ 😉

Für uns ging so also nicht nur eine wunderschöne, lustige, aufregende und abwechslungsreiche Zeit in Fidschi zu Ende, sonder wir mussten uns auch von unserer lieben Maiki und unseren wunderbaren Gastgebern, Dagmar und Christoph, verabschieden. Wir möchten uns bei euch allen 3 nochmal ganz, ganz herzlich für die tolle Zeit mit euch auf der Flomaida bedanken und wünschen den beiden Weltumseglern alles Gute und „Schiff Ahoi“ für viele, viele weitere Abenteuer mit eurer Flomaida! War sooooo schön mit euch Zeit zu verbringen! Und Maike – kanns kaum mehr erwarten, dass wir uns ganz bald in Wien wieder sehen werden!!!! Juhuuuuuu! ♥
image

Viele Grüße und Küsse!
Unsere nächste Station ist Südkorea – seit gespannt!

Lisa & Alex

Tamaki Makaurau – Die Stadt der vielen Liebenden

Unsere letzten Tage in Neuseeland, in dem wir so viele schöne, atemberaubende, unvergessliche und beeindruckende Dinge erlebt und gesehen hatten, verbrachten wir an der nördlichsten Spitze dieses einmaligen Landes, in der „Bay of Islands“. Und natürlich auch in der Stadt, die der Namensgeber dieses Eintrags ist und die in der Sprache der Maori „Tamaki Makaurau“, die Stadt der vielen Liebenden, genannt wird. Auckland!DSC04250(1)

Zuerst führte uns unsere Reise aber vorbei an der Stadt, in der sich das Tasmanische Meer und der Pazifische Ozean so Nah kommen, wo nirgendwo sonst. Unser Ziel war die Bay of Islands, eine wunderschöne Bucht, die, wie der Name schon ein bisschen verrät, ganze 150 kleine und unbewohnte Inseln beherbergt. Aber schon auf dem Weg dort hin, kamen wir an super schönen und teilweise menschenleeren Stränden vorbei, die hauptsächlich von der heimischen Vogelwelt bevölkert waren. 😉

DSC04188(1)DSC04196(1)

Unser erstes Ziel war das Dorf Paihia, das quasi das Eingangsportal zur Bay of Islands stellt. Dort und im Nahe gelegenen Waitangi, kann man wieder mit der Maori Kultur auf Tuchfühlung gehen oder aber man springt in Paihia oder in Russel auf ein Dolphin-Watching Boot und lässt sich ein paar Stunden durch die Bucht schippern. Da wir beides in unserer Zeit in Neuseeland schon gemacht hatten und solche Aktivitäten dort auch ganz schön zu Buche schlagen, ließen wir es in den paar Tagen in der Bay of Islands eher gemächlich angehen. 😉

DSC04238(1)

Beginnend mit einem super leckeren Frühstück, bei strahlendem Sonnenschein, im Hafen von Paihia.

IMG_20140602_202436

Den Rest der Zeit haben wir hauptsächlich mit dem Genießen der schönen Gegend verbracht, sind ein bisschen die Küste abgefahren,

DSC04235(1)

und sind zu einem tollen Wasserfall (Haruru Falls) spaziert. War also quasi wie ein längerer Sonntagsausflug. 😉 Tat aber auch gut, nach den aufregenden letzten Wochen, in denen wir echt keinen Tag am gleichen Ort waren, mal wieder einen gemütlicheren Gang einzulegen.

IMG_20140528_121358DSC04211(1)

Nach diesem sehr gechillten Ausflug zu der Bay of Islands, ging’s aber schließlich zurück nach Auckland.

Auckland ist die größte Stadt in Neuseeland und hat uns mit ihrem Hafen-Flair, ähnlich wie Sydney, gleich in ihren Bann gezogen. Umgeben ist Auckland von nicht weniger als 50 Vulkanen (die Meisten sind schon seit langer Zeit erloschen) und von einigen von ihnen hat man einen super Blick auf die Stadt, den Skytower und die umliegenden Gebiete. Wir waren (nicht nur einmal) auf dem Mt. Eden, von dem man nicht nur den Blick auf Auckland, sondern auch auf seinen mächtigen Vulkankrater genießen kann.

DSC04258DSC04267(1)DSC04264(1)

Danach spazierten wir ein wenig im Stadtzentrum herum und genossen es wirklich sehr, mal wieder in einer „richtigen“ Stadt zu sein.

DSC04281(1)DSC04274(1)

Auf unserem Streifzug durch Auckland stießen wir auch zufälligerweise auf etwas, mit dem wir nie gerechnet hätten, es auf unserer gesamten Reise zu finden. Ich spreche von dem aller, aller besten Getränk ever, nach dem wir beide leicht süchtig sind und das wir seit unserer Abreise aus Wien nicht mehr zwischen den Fingern hatten. Ich fand es in einem chinesischen Supermarkt…es war…Club Mate!! Aaaaahhh! Die Freude war natürlich dementsprechend groß, endlich mal wieder was Vertrautes und noch dazu heiß Geliebtes zu finden. Zur Feier des Tages ging es nochmal zurück auf den Mt. Eden, wo wir bei einem super schönen Ausblick wirklich jeden Schluck genossen haben. 🙂

DSC04288(1)

Und in der Abenddämmerung war der Anblick gleich nochmal so schön!

DSC04300(1)DSC04294(1)DSC04292(1)

Und da wir schonmal da waren, blieben wir auch gleich bis nur mehr die Lichter der Stadt zu sehen waren. Wirklich super schön!

DSC04311(1)DSC04317(1)

Später am Abend trafen wir uns noch mit einem deutschen Pärchen (Sabine & Dayan), die wir zuvor in der Bay of Islands auf einem Campingplatz kennengelernt hatten, zum Essen und auf ein paar Bier. Und so ging unser total schöner erster Tag in Auckland langsam zu Ende und für uns ging’s zurück zu unserem Schlafplatz, einem Parkplatz vor einem Hallenbad, der zum gratis Campen freigegeben war. Na, gute Nacht! 😉

Am nächsten Tag brachen wir zu einem Frühstück im Viaduct Harbour auf, wo sich viele Bars, Cafés und Restaurants aneinander reihen. War echt ziemlich schön dort, alles voll cool gestaltet und es gab sogar eine Outdoor Bibliothek. Wir hatten einen herrlichen Tag!

DSC04321(1)DSC04322(1)DSC04326(1)DSC04329(1)DSC04332(1)

 

Am Heimweg spazierten wir noch ein bisschen durch ein Wohnviertel – ich find ja, das der Stil in dem die Häuser gebaut sind, echt voll schön ausschaut.

DSC04319(1)

An unserem letzten Abend in Neuseeland wollten wir unbedingt noch etwas landestypisches machen und so besuchten wir gemeinsam mit Sabine und Dayan ein Rugby-Spiel. Leider nicht von der in NZ vergötterten Nationalmannschaft, den All Blacks, sondern von der in Auckland ansässigen Mannschaft, die nicht sonderlich gut spielen. An dem Abend haben sie aber gewonnen. 🙂

DSC04340(1)

 

Wir hatten übrigens keinen blassen Schimmer von den Spielregeln und das hat sich auch im Spielverlauf nicht drastisch geändert. 😀 Keine Ahnung wie genau das gespielt wird, ich konnte da echt kein Schema erkennen! Lustig war es aber trotzdem, wahrscheinlich grad weil es so verwirrend war. Irgendwie eine Mischung aus Ringen und Football…die Spieler haben auf jeden Fall sehr ungewöhnliches Zeug gemacht. 🙂

DSC04350DSC04348(1)

 

Die Neuseeländer sind auf jeden Fall alle ganz verrückt nach ihrem Rugby und die Stimmung bei dem Spiel war echt super. War ein echt lustiger Abend für uns.

Tja…und am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen! Nicht nur von einem Land, das uns mit seiner außergewöhnlichen Schönheit und seiner unglaublichen Tierwelt echt bezaubert hat, sonder auch von der Kälte, die uns manchmal doch ganz schön zugesetzt hat! 😀

Unser nächstes Ziel war eine tropische Inselwelt in der Südsee, von der wir niemals gedacht hätten, dass wir sie so bald mal sehen würden. Die Rede ist von Fidschi! Aber dazu mehr im nächsten Beitrag!

Ein letztes Kia Ora,

Lisa & Alex

Kia Ora, Aotearoa!

Kia Ora! Das ist in der Sprache der indigenen Bevölkerung von Aotearoa (Neuseeland), den Maori, eine traditionelle Begrüßungsformel, kann aber auch zum Abschied verwendet werden. Übersetzt heißt das soviel wie: „Mögest du gesund sein“ oder „möge es dir gut gehen“. Auf der Nordinsel bekommt man von der Kultur der Maori um einiges mehr zu spüren. Das liegt vor allem daran, dass hier mehr Stämme leben. Kia Ora und auch einige andere Ausdrücke in Maori, haben Einzug in den alltäglichen Sprachgebrauch in Neuseeland gefunden und auch sonst hat man den Eindruck, als wäre die indigene Kultur des Landes viel integrierter als zum Beispiel in Australien. Man trifft überall auf ihre Symbole und Sprache, es gibt Maori Schulen, TV- und Radiosender, Museen und Gallerien und man kann ihre Kultur auch in traditionellen Local-Villages miterleben. Sogar die neuseeländische Rugby Nationalmannschaft, die „All Blacks“, zelebriert vor jedem Spiel den Haka, den Kriegstanz der Maori. Voll cool! 🙂

Für uns ging es also ca. drei Stunden mit der Fähre von der Süd- auf die Nordinsel Neuseelands. Die See war ziemlich unruhig und wir waren doch etwas angeschlagen, als wir endlich in der Hauptstadt Wellington ankamen. Das hat sich aber recht schnell wieder gelegt.

DSC03964(1)

DSC03963(1)

So haben wir am nächsten Tag auch gleich die Stadt erkundschaftet und waren in dem beeindruckenden Nationalmuseum „Te Papa“, das auf 6 Stockwerken und bei freiem Eintritt, die Tierwelt, Geschichte und Maori Kultur Neuseelands auf spektakuläre Art und Weise aufbereitet. Echt einen Besuch Wert!

DSC03970(1)

Außerdem hat Wellington ein ziemlich cooles Nachtleben und es gibt viele tolle Bars und Restaurants. Bei unserem ersten Versuch in dieses einzutauchen, wurden wir jedoch abgewiesen. Wir hatten mit unseren 28 und 31 Jahren natürlich keinen Ausweis dabei und da uns die meisten Leute in Neuseeland (und auch in Australien) netterweise um einiges jünger schätzen, wurde uns der Zutritt zur Bar verwährt! 😀 Auch wiedermal eine lustige Erfahrung! In den Supermärkten bekommt man Alkohol übrigens auch nur, wenn man einen Ausweis vorzeigt. Oder älter als 25 ausschaut. 😉

Nach einem Tag in Wellington machten wir uns auf Richtung Norden und zu unserem erstes Ziel, dem Mt. Taranaki im Egmont Nationalpark. Ein perfekt geformter Vulkankegel, den man schon von weitem erkennen kann.

DSC04026(1)

DSC03981(1)

Echt unglaublich schön und ein perfektes Fotomotiv! 😉 Die Wolken lösten sich im Laufe des Nachmittags auch noch fast vollständig auf und so konnten wir die 2518m hohe Spitze ganz ungetrübt genießen.

DSC03992(1)

DSC03991(1)

IMG_20140522_140826(1)

DSC04007(1)

DSC03998(1)

Der Vulkan war auf jeden Fall der erste Vorgeschmack auf die geothermisch geprägte Nordinsel. Denn hier wimmelt es überall nur so von Vulkanen, heißen Quellen und Geysieren. Bei Außentemperaturen um die 15 Grad tagsüber, wollten wir uns das natürlich nicht entgehen lassen. 😉

Auf dem „Forgotten World Highway“ (der heißt echt so) machten wir uns auf nach Taupo. In dieser wirklich vergessenen Welt, fuhren wir stundenlang auf teilweise unbefestigten Straßen, ohne auch nur ein einziges Auto zu sichten.

DSC04019(1)

DSC04023(1)

Im zweiten Bild kann man sogar nochmal den Vulkan in der linken Bildhälfte erkennen.

Auf dieser einsamen Strecke durch ein paar halb verlassene Dörfer, gab es nicht mal Handy Empfang. Nur ein paar Kühe

DSC04029(1)

und einmal sogar eine Schweine Familie mitten auf der Straße! 😉

Wieder zurück in der richtigen Welt, kamen wir am Lake Taupo an.

DSC04034(1)

Taupo ist, so ähnlich wie Queenstown auf der Südinsel, ein Ort für absolute Adrenalin-Junkies! Hier kann man sich an diversen Extremsportarten berauschen, von Bungee-Springen bis Skydiving ist alles dabei.

DSC04052(1)

Da Alex lieber einen Bungee-Sprung gewagt hätte und ich mich noch am ehesten zum Skydiving überreden hätte lassen, kamen wir irgendwie nicht auf den selben Nenner und haben deswegen beides bleiben lassen… 😉 Feig waren wir wahrscheinlich auch ein bisschen.

Stattdessen haben wir uns in ein paar frei zugänglichen heißen Quellen ein bisschen aufgewärmt.

DSC04048(1)

IMG_20140524_124530(1)

War sehr entspannend und natürlich auch weit weniger aufregend!  😀

Der aktivste geothermische Ort und sogar einer der aktivsten der Welt, ist aber auf jeden Fall Rotorua, was auch unser nächstes Ziel war. Hier kann man neben heißen Quellen und blubbernden Schlamm-Pools die Maori Kultur hautnah miterleben. Und zwar ist das wortwörtlich gemeint! Wir haben das von Maori bewohnte Dorf Whakarewarewa (und das ist nur die Abkürzung! Den vollen Namen könnt ihr auf dem Schild unten lesen. :)) besucht, das mitten auf einer thermischen Region liegt und indem die Vorfahren der heute dort ansässigen Maori, schon vor hunderten von Jahren gelebt haben.

DSC04106(1)

Das thermische Reservat auf dem das Dorf liegt, Te Whakarewarewa, umfasst um die 500 heiße Quellen und verleit nicht nur Whakarewarewa, sondern auch ganz Rotorua, einen unvergesslichen Schwefel-Geruch. Und ja…an diesen „verfaulte-Eier-Geruch“ muss man sich echt erstmal gewöhnen!  😉

DSC04054(1)

Die Führung durch das Dorf, die von Einheimischen übernommen wird, war auf jeden Fall echt interessant und es war dort auch um einige Grade wärmer als „außerhalb“. Sehr angenehm und irgendwie schräg zugleich.

DSC04095(1)

Überall dampft und blubbert es und die Einwohner machen sich diese thermische Aktivität natürlich zu nutzen. So kann man im Boden, der auch warm ist wenn man einfach die Hand darauf legt, sein Essen kochen, die Bewohner brauchen so gut wie nie eine zusätzliche Heizung und es gibt immer warmes Wasser. In die heißen Quellen ansich darf man aber nicht mal einen Finger rein stecken, da sie bis über 100 Grad erreichen können.

DSC04066(1)

IMG_20140525_121137(1)

IMG_20140525_094418(1)

Auf dem Gelände gibt es auch zwei Geysiere, den „Prince of Wales‘ Feathers“ und den, bis zu 30m speienden, „Pohutu“, die bis zu 20x pro Tag nacheinander los gehen. Ziemlich beeindruckend!

IMG_20140525_101201(1)

IMG_20140525_121834(1)

DSC04099(1)

In dem Dorf konnte man sich schließlich auch noch eine „cultural performance“ anschauen, die eine kleine Gruppe von Bewohnern vorführte. War ziemlich witzig und auch echt cool, muss ich sagen. Besonders das Schenkel- und Armklopfen und vor allem das für den Haka so essentielle Zunge und Augen raus strecken, hat es uns angetan. 🙂

DSC04083(1)

Übrigens sind Tätowierungen, die sogenannten Ta moko, in der Maori Kultur von ganz besonderem Ansehen und heilig. Sie müssen sich durch außerordentliche Auszeichnungen erst verdient werden. Ein Gesichts-Tattoo darf überhaupt nur ein Häuptling tragen.

DSC04085-1(1)

DSC04086(1)

Die waren auch alle super lieb und wir haben sogar ein bisschen mit getanzt. 🙂 Hier könnt ihr euch noch ein Video zu der Performance anschauen:

YouTube Video Maori Performance

Ein Foto zum Abschluss gab’s auch. Allerdings mit den Beiden, die am wenigsten nach Maori ausgeschaut haben! 😀 Aber egal! Witzig war es trotzdem!

 

DSC04091(1)

In diesem Sinne – Kia ora und bis zum nächsten Mal!

Lisa & Alex