Am nächsten Morgen nach dem schönen Safaritrip, haben wir den Bus Richtung Kandy genommen. Die Topattraktion in Kandy ist eindeutig der Zahntempel (Sri Dalada Maigawa), der seit 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Hier soll der obere linke Eckzahn Buddhas aufbewahrt werden – die wichtigste Reliquie des Buddhismus in Sri Lanka. Daher ist der Zahntempel nicht nur ein Touristenmagnet, sondern auch eine der wichtigsten Pilgerstätten des Buddhismus.
Der heilige Zahn wird in einem sich über drei Etagen erstreckenden goldenen Schrein unter sieben kleinen goldenen Dagobas aufbewahrt. Drei Mal am Tag wird der Zugang zu der Kammer geöffnet, in der die Reliquie aufbewahrt wird. Wir besuchten den Zahntempel am Abend so gegen 18:30 Uhr. Die Zeremonie fing durch das einleitende Trommeln eine Etage tiefer an. Es sollte noch eine viertel Stunde dauern bis sich die Tür zur Kammer öffnet. Immer mehr Einheimischee drängten sich mit ihren Opfergaben vor, immer mehr Touristen schoben sich mit ihrer Kamera in irgendeine Menschenlücke. Die gesamte Prozedur könnte mystischer nicht sein, wurde aber durch die Menschenmassen etwas zerstört. Gelohnt hat es sich dennoch, obwohl wir den Zahn nicht zur Gesicht bekommen haben. 🙂
Unabhängig vom Wetter war die Stadt sehr voll, laut und stickig. So wie man sich eben eine asiatische Stadt vorstellt.
Zu empfehlen ist ein Spaziergang um den Kandy Lake. Leider haben wir nur die Hälfte geschafft, weil wir zugunsten von Luxus, verbunden mit nem erfrischenden Cocktail, bei einem wunderschönen Ausblick über Kandy aufgehört haben. 😉 Es hatte sowieso immer wieder geregnet, deswegen hat es schon so gepasst.
Mehr als zwei Tage braucht man nicht für Kandy und so fuhren wir mit dem Zug nach Ella. Über diese Strecke hört und liest man viel, wenn man eine Reise nach Sri Lanka plant. Wir haben ehrlich gesagt nicht zu viel erwartet, weil wir angenommen haben, dass die Route durch das Hochland von Sri Lanka, einfach ein bisschen gehypt wird. Aber falsch gedacht, diese Bahnfahrt sollte wirklich zum Pflichtprogramm aller Sri Lanka Reisenden gehören. Wir fuhren an unzähligen Teeplantagen und Wasserfällen und kilometerlangen Dschungelstrecken vorbei. Sechs Stunden dauerte die Fahrt mit dem Bummelzug. Es war doch eine ziemlich lange Zeit aber eine wirklich, wirklich schöne Erfahrung.
Ella ist ein kleines Kaff, dass eigentlich nur aus einer Hauptstraße besteht, an welcher sich kleine Restaurants und Tante-Emma Läden säumen. Es ist recht touristisch, aber sehr angenehm, da es meist Wandertouristen anzieht, ebenso wie viele Familien. Der Ort liegt spektakulär inmitten von Teeplantagen und es gibt so vieles zu entdecken, dass man es hier gut eine Woche aushalten kann – vorausgesetzt man mag Wandern und Natur. Wir waren nur auf Durchreise und haben nur eine einzige Nacht da verbracht. Es hat mich sehr an Pai in Thailand erinnert.
Einen Tag Später wollten wir den Bus Richtung Arugam Bay, dem Surfer Hot Spot in Sri Lanka, nehmen, aber als wir hörten, dass es bis zu sieben Stunden incl. Buswechsel dauern würde, habe ich mich auf die Suche nach einem Private Car gemacht. Nach einer Weile habe ich ein Auto mit ein paar Surfbrettern auf dem Dach gesehen. Umgehend bin ich dahin gegangen und habe es irgendwie geschafft, uns zwei Plätze in dem Auto zu reservieren. Lustigerweise waren vier weitere Leute in dem Auto – Zwei Österreicher aus Wien, eine Schweizerin und eine Deutsche. 😉 Mit den Leuten haben wir dann auch die Zeit in Arugam Bay verbracht.
Die Arugam Bay ist vor allem für eines bekannt: Surfen. Sie gilt als einer der besten Surfspots der Welt und dementsprechend ist der in der Minderheit, der ohne Surfbrett anreist. Hier können aber auch Anfänger ihre ersten Versuche unternehmen, alles an Zubehör kann in Arugam Bay gemietet oder gekauft werden. Und genau das haben wir auch gemacht. Ich habe hier meine erste Surfstunde genommen und ich muss sagen, ich hab das gar nicht so schlecht gemacht. Lisa war ja schon auf Bali mehr als eine Woche surfen und man konnte gleich sehen, dass sie es voll drauf hat…das kleine Surfergirl!! 😉 Puhh… aber anstrengend war das, sag ich euch!! Jetzt kann ich es auf jeden Fall verstehen, wieso die ganzen Surfer so durchtrainiert sind!!
Der Ort ist ganz auf die Surfergemeinde ausgerichtet und hier geht’s sehr relaxt zu. Es gibt hier keine Supermärkte oder internationale Ketten, aber in den Tante-Emma Läden ist alles zu haben, was man so braucht. Der Strand hier ist nicht schön, in dem Sinne. Es lässt sich zwar auch gemütlich Faulenzen und Sonnenbaden, aber hier sind auf weiten Teilen des Strandes die Fischer heimisch. Stellenweise war der Strand recht verdreckt…Wir waren auch zu einem Feiertag da, wo Einheimische zu Tausenden mit Busen und Autos hin gekarrt wurden. Der Strand war auch leicht überfüllt 😉
Relaxen war Prio eins und so versuchten wir die Tage in der Hängematte und mit Kaffee zu genießen.
Die obligatorischen Tierchen durften natürlich auch nicht fehlen :O
Zwischendurch hatten wir auch ein bisschen Zeit für das eine oder andere Bier und ein bisschen gefeiert haben wir auch noch!!
Leider haben wir nur an einem Tag surfen können. In den folgenden Tagen waren keine Wellen und am vierten Tag wurde ich auch noch krank. Ich hatte einen Tag lang ziemlich hohes Fieber gekriegt und Lisa hat die ganze Zeit Panik verbreitet, dass ich vielleicht Malaria oder Dengue Fieber haben könnte. Gott sei Dank war es am nächsten Tag nicht mehr so schlimm. Aber trotz leichtem Fieber sind wir dann noch zum 1.5 Stunden entfernten Yala East Nationalpark gefahren. Man muss sagen, dass wir durch den Minneriya Nationalpark schon ziemlich verwöhnt wurden und unsere Erwartungen sehr hoch waren. Wir haben auch sehr viele Tiere gesehen. Elefanten, Wildschweine, Krokodile, Pfaue, Hirsche… und sogar kurz einen vorbei sprintenden Leoparden (zumindest ich habe ihn gesehen 😉 )
Spät am Abend zurückkehrend, ging es mir wieder etwas schlechter und deswegen hatten wir dann einen eher entspannten Abend im Zimmer verbracht. Am nächsten Tag wollten wir früh nach Colombo weiterreisen, wo wir uns zwei Luxusnächte in einer wunderschönen Villa genehmigen wollten. Wir hatten uns auch ein privates Auto arrangiert, der uns nach Colombo fahren sollte. Es sind zwar nur 300 km aber man braucht trotzdem gute 7 Stunden für die Fahrt. Leider kam unser Fahrer, mitsamt seiner ganzen Familie, ca. 4 Stunden zu spät, was unsere Laune nicht unbedingt positiv beeinflusste. Anstatt um 11 Uhr los zu fahren, fuhren wir doch erst um 15 Uhr. Das hieß eigentlich, dass der erste Abend in der schönen Villa eher vorbei war. Spätestens nach dem wir eine Stunde unterwegs waren und das Auto auf einmal sehr komische Schleifgeräusche von sich gab, wussten wir, dass die Fahrt zur Hölle werden würde. Das Kugellager an der vorderen rechten Radachse war gebrochen und es musste dann in der Werkstatt ausgetauscht werden, was uns ca. weitere 3 Stunden gekostet hat. Naja. Ihr könnt euch vorstellen, dass wir vor Freude gestrahlt haben. Und das war aber nicht alles. Anstatt, dass der Fahrer in den drei Stunden auf die Idee gekommen wäre, vielleicht was zu essen, hat sich sein Hungergefühl erst eine halbe Stunde nach dem wir wieder losgefahren sind, gemeldet. Das hieß für uns wieder eine Pause von 45 Minuten. Er hatte auf jeden Fall die Ruhe weg sag ich euch. Im Endeffekt sind wir gegen 3 Uhr Nachts in Colombo angekommen, wo wir todmüde und genervt ins Bett gegangen sind. Und hier ein paar Bilder von der Zylan Luxury Villa.
Den letzten Tag haben wir damit verbracht, uns die Hauptstadt anzuschauen und ich muss sagen, dass wir positiv überrascht waren. Die meisten Personen und Blogs, haben eher negativ über Colombo berichtet und wir empfanden die Stadt als sehr modern, angenehm, schön und vor allem sehr sauber, wenn man sie mit dem Rest Sri Lankas vergleicht.
Am Abend gönnten wir uns einen Sushi-Deluxe-Abendessen mit reichlich Rotwein;)
Die Rückreise verlief leider nicht so gut, da die Technik am Flughafen gestreikt hat und wir dadurch eine Verspätung gehabt haben. Dadurch haben wir unseren Anschlussflug verpasst und eine Nacht in Doha übernachten müssen. Da es dadurch keinen Direktflug nach Wien mehr gab, mussten wir über Warschau nach Wien fliegen. 🙁
Wir kamen etwas erschöpft zuhause an. Als Resumé würde ich sagen, dass eine Reise nach Sri Lanka lohnenswert ist. Extrem freundliche Menschen, sehr viel Kultur und eine unglaubliche Naturwelt sind positiv anzumerken. Negativ war für mich, dass man sehr viel für einen sehr niedrigen Standard bezahlen muss. Das kennen wir aus Asien auch gnaz anders. Hier noch mal unsere Route:
Ciao und wir melden uns demnächst aus Australien wieder!! 🙂
LG Lisa & Alex