Letzte Tage in Sand & Salz

Unglaublich aber wahr – die letzten Tage unserer Reise waren angebrochen und wir schwankten fast stündlich zwischen Aufbruchstimmung und Heimkehrer-Panik. Wie schnell waren diese letzten zehn Monate doch vergangen, unglaublich! Nichtsdestotrotz versuchten wir natürlich, die restliche Zeit in Jordanien so gut es ging zu genießen und die Fülle an Attraktionen, die dieses schöne und aufregende Land zu bieten hat, zu nutzen.
So brachen wir unsere (Beduinen) Zelte in Petra bzw. Wadi Musa ab und fuhren auf den staubigen Straßen des „King’s Highway“, vorbei an Sand, Felsen und Kamelen, weiter in den Süden des Landes. Unser Ziel war das mit einer Fläche von 74.000 Hektar größte Wadi (ausgetrockneter Flusslauf bzw. Wüste) in Jordanien – das Wadi Rum.

kings highwayWir hatten dort eine zweitägige private Jeep-Tour gebucht und gleich nach unserer Ankunft in dem kleinen Beduinen Dorf am Eingang zum Wadi, starteten wir auch schon los. Uns blieb gleich mal die Luft weg – nicht nur wegen der unglaublichen Hitze und Trockenheit, die dort vorherrschte, sondern hauptsächlich aufgrund der wahnsinns Szenerie, die sich uns dort bot! Einfach unbeschreiblich schön, also seht selbst. 🙂 Erster Stopp unserer Tour war die „Lawrence von Arabien“ Quelle, die manche vielleicht aus dem gleichnamigen Film kennen…wir nicht. 😉 Der Aufstieg war auf jeden Fall ziemlich mühsam, der Ausblick aber definitiv jeden verschwitzten Meter wert!

wadi rumlawrence springlawrence spring - wadi rumUnser Guide, ein junger Beduine aus dem Dorf, der ziemlich lustig und crazy war und dessen Namen ich zu meiner Schande nicht mehr weiß, kutschierte uns durch die halbe Wüste, wobei wir glaub ich kein Highlight ausließen.

wadi rumwadi rumwadi rumDer schöne, rote Sand war übrigens brennend heiß und wir waren ziemlich froh, als wir ihn nach der ganzen Dünen-Kletterei, wieder aus den Schuhen hatten! Die enorme Hitze dort war sowieso nicht zu unterschätzen. Die kleinste Anstrengung brachte uns an die Grenze des Austrocknens und unser Wasserverbrauch an dem Tag war ziemlich hoch! Für jede kleinste Gelegenheit, die uns ein bisschen Schatten spendete, waren wir auf jeden Fall ziemlich dankbar! 😀

wadi rumUnd auch das nächste Beduinen-Zelt, mit süßem Tee und Keksen, ist in Jordanien ja auch meistens nicht weit!

wadi rumNach einer ausgedehnten Mittagspause im Schatten inklusive Mittagsschläfchen (der beiden Herren ;)) ging es rasant weiter und unser Guide drückte teilweise ziemlich auf die Tube! War auf jeden Fall ein riesen Spaß!!

wadi rumwadi rumwadi rumHier ein kurzes Video von der rasanten Fahrt 🙂

So wanderten wir also durch Canyons, kletterten auf Felsen (und sogar Felsbrücken) und brausten über Sanddünen. War super lustig und wir konnten uns an den Eindrücken des Wadi einfach nicht satt sehen!

wadi rumwadi rumwadi rumAm Ende des Tages waren wir dann ziemlich geschlaucht und freuten uns schon auf den Sonnenuntergang, um endlich der Hitze entfliehen zu können. Gewappnet mit frisch gebrühtem Tee und einer kleinen Showeinlage in Form eines Beduinen Tanzes, 😀 staunten wir nicht schlecht über das Farbenspiel der untergehenden Sonne. Diese fast unwirkliche Dämmerungsstimmung in der Wüste zu erleben, war wirklich beeindruckend!

wadi rumwadi rumwadi rumwadi rumwadi rumSchließlich kamen wir todmüde in unserer Unterkunft für diese Nacht an – einem Beduinen Camp mitten im Nirgendwo des Wadi Rum! Einfach unglaublich was man hier, in dieser unwirklichen Landschaft, alles geboten bekommt – von einer warmen Dusche und einem riesigen, super leckeren Festmahl „Beduinen Style“ (im Boden gegart), bis hin zur Wasserpfeife am Lagerfeuer und einem erneuten Beduinen Tanz 😉 und das Alles unter dem sternenklaren Nachthimmel der Wüste… Ein wahnsinns Erlebnis für uns!

wadi rum beduinen campwadi rum beduinen campWirklich lange hielten wir an dem Abend allerdings nicht mehr durch und fielen bald völlig fertig ins Bett.
Am nächsten Tag wurden wir früh morgens von einem Kameltreiber abgeholt und so ging es zwei Stunden auf dem Rücken zweier arabischer Kamele (also Dromedaren) zurück durch die Wüste. Die Leute dort sind ja alle komplett Kamel-verrückt und wir haben schon am Tag davor viele crazy Kamel-Geschichten und You Tube Videos von Kamelrennen von unserem Guide erzählt bzw. gezeigt bekommen. Unser neuer Guide setzte diese Tradition fort und sang nebenbei auch noch ständig irgendwelche Beduinen Lieder…dieser Sing Sang in Kombination mit dem hin und her Geschaukel auf dem Kamelrücken, schafften ein wirklich tolles Ambiente. Ansonsten muss ich gestehen, dass mir anstatt zwei Stunden, auch schon eine halbe Stunde Kamelreiten ausgereicht hätten. 😉 Der Sattel war echt hardcore unbequem und die Strecke bis zum Dorf kam uns wie eine Ewigkeit vor! War aber trotzdem ein unvergessliches Erlebnis und sollte man auf jeden Fall ausprobieren, wenn man schon mal in der Wüste unterwegs ist.

wadi rumwadi rumwadi rumHier könnt ihr euch ein kurzes Video dazu anschauen:

Nach diesen wahnsinnig tollen Tagen im Sand des Wadi Rum und auch des Wadi Musa, waren wir auch wieder froh, der Hitze und dem Staub der Wüste zu entkommen und mieteten uns für ein paar Tage in einem klimatisierten Zimmer in der Küstenstadt Aqaba ein.

AqabaUnsagbar heiß war es hier zwar trotzdem, aber das gekühlte Zimmer und der ein oder andere Sprung ins kühle Nass des Roten Meeres, waren eine willkommene Abwechslung.

Rotes MeerDer Blick von unserem Zimmer auf das „Dreiländereck“ Jordanien – Israel – Ägypten war gerade bei Nacht ein toller Anblick.

AqabaAnsonsten haben wir in Aqaba nicht wirklich viel unternommen – es war unter Tags einfach viel zu heiß! Abends haben wir uns nochmal mit dem italienischen Pärchen, das wir in Petra kennen gelernt haben, getroffen, was wirklich sehr nett war.

Schließlich entschlossen wir uns dazu, uns doch noch ein Mietauto zu nehmen, um die Strecke zurück nach Amman mit einem Abstecher zum Toten Meer abzurunden.
Unser Weg führte uns erst mal durchs Gebirge und über Hochebenen, bevor wir schließlich am tiefsten trockenen Punkt der Erdoberfläche angelangten. Das Tote Meer liegt 428 Meter unter dem Meeresspiegel und ist mit einem Salzgehalt von bis zu 33% einer der salzhaltigsten Seen der Erde. Die salzverkrustete Küste ist schon von weitem zu erkennen.

Gebirge JordanienTotes MeerTotes MeerWir buchten uns zum Abschluss noch ein schönes Hotel am Toten Meer

(Auf den letzten Kilometern vor dem Hotel haben wir uns übrigens nochmal mächtig verfahren und sind irgendwie auf dem Berg Nebo und mitten in der Pampa gelandet, wo wir, bzw. unser Auto, sogar von ein paar wild gewordenen Hirten-Hunden angegriffen wurden…das war ziemlich krass, weil die sich so richtig im Blech des Autos verbissen und uns sogar einen Kotflügel nach außen bogen! Bei der Rückgabe des Mietautos hat aber zumindest niemand den leichten Blechschaden bemerkt. ;))

und verbrachten den letzten Tag unserer Weltreise in dessen salzigen Fluten. 🙂 Das war eine wirklich sehr lustige Erfahrung, kann ich euch sagen! Es ist ja natürlich allseits bekannt, dass man durch den hohen Salzgehalt des Meeres leicht an der Oberfläche treibt, aber die enorme Dichte des Wassers am eigenen Leib zu spüren, war schon ein ziemlich seltsames und außergewöhnliches Erlebnis!

Totes MeerTotes MeerTotes MeerVor allem auch lustig, weil man seine Beine, wenn man sie einmal über Wasser hatte, kaum mehr auf den Grund zurück brachte 😀 Zumindest nur unter „Anstrengung“.

Ein paar Minuten in dem richtig öligen und warmen Wasser waren aber meist schon genug und man konnte fast gar nicht schnell genug unter die Süßwasser-Dusche kommen. 😉

Die letzten Stunden in Jordanien haben wir schließlich noch ganz traditionell ausklingen lassen: mit Wasserpfeife, Tee und einer leckeren und super süßen Kunafa.

time to say goodbyeUnd dann war doch tatsächlich der Zeitpunkt gekommen – nicht nur eine wunderschöne Zeit in Jordanien, sondern auch unsere unvergessliche Weltreise ging zu Ende und wir bestiegen das Flugzeug in Richtung Österreich und Wien. Was für ein komisches und gleichzeitig beruhigendes Gefühl es war, wieder „heimischen“ Boden unter den Füßen zu haben, kann man gar nicht wirklich beschreiben und das können wohl auch nur diejenigen nachvollziehen, die auch schon mal so eine Reise gemacht oder längere Zeit im Ausland verbracht haben. Plötzlich war wieder alles um einen herum so vertraut und doch hatte sich fast alles verändert. Besonders in einem drin! Doch davon und von unserer Ankunft in Wien, wird euch Alex in unserem vorerst letzten Blog Post berichten.

Bis dahin senden wir euch Allen liebe Grüße,
Lisa und Alex

Oman – Sultanat aus 1001 Nacht

Den arabischen Raum zu bereisen stand zu Anfang nicht unbedingt auf unserer Reiseplanung. Nach dem Debakel mit Kanada mussten wir unsere Route in die entgegengesetzte Richtung umplanen und uns somit quasi schon auf den „Rückweg“ nach Hause begeben. In einer, im wortwörtlichen Sinne, Nacht und Nebel Aktion, haben wir unsere ganze geplante Reise über Kanada und Mittelamerika nach Österreich, in einem Hotelzimmer in Südkorea umgeplant und gleichzeitig umgebucht und starteten letztendlich am nächsten Tag auf die Malediven. Im Gepäck hatten wir schon zwei weitere Flüge und zwar in den Oman, von da aus nach Jordanien und dann…sollte es nach Hause gehen. Die arabische Halbinsel war für uns im Prinzip so was wie der letzte Ausweg, um unsere Reise noch etwas länger fortsetzten zu können. Alle anderen Möglichkeiten wurden uns entweder durch Visa-Bestimmungen verbaut (Kanada, USA), waren auf direktem Weg nicht erreichbar (Mittel- und Südamerika) oder waren aufgrund ausbrechender Epidemien (Afrika) nicht mehr wirklich realistisch. Also entschieden wir uns nach langem hin und her für den Oman und Jordanien. Ich war Anfangs von der Idee nicht sonderlich begeistert, sollten sich ja für mich in diesen muslimischen Ländern doch ein paar Umstände ändern. Bei dem Gedanken an 40° Grad Hitze gepaart mit langen Hosen, wurde mir ein bisschen anders. 😉 Auch als westliche Frau mit langen, blonden Haaren und blauen Augen, die aufgrund dieses Umstands schon ein paar eher negative Erfahrungen in Ägypten gemacht hatte, stiegen schon ein paar Bedenken in mir auf. Aber ich kann gleich vorweg nehmen – die Zeit im arabischen Raum war für uns eine wirklich tolle, spannende und positive Erfahrung.

Nach ein paar Wochen auf den traumhaften Inseln der Malediven, brachen wir also auf ins große Unbekannte und bereisten die Stätten aus „1001 Nacht“: das Sultanat Oman und seine Hauptstadt Maskat/Muscat.

MaskatFür uns war diese Welt aus Brauntönen,Hitze, Wüste und Staub, Staub, Staub, eine ganz neue und dementsprechend gespannt waren wir auf das, was uns erwarten würde. Noch dazu kam, dass wir uns, aufgrund mangelnder Hostels und der vielen teuren Hotels, zum ersten Mal für „Couch Surfen“ entschlossen hatten. Für´s Couch surfing kann man sich auf einer Homepage anmelden und dann entweder eine „Couch“ zum Übernachten zur Verfügung stellen, oder eben eine in Anspruch nehmen (oder natürlich beides) und das Alles ohne etwas dafür zu verlangen oder zu bezahlen. Im Internet kann man bei den registrierten Leuten anfragen, ob sie Zeit bzw. Platz für einen haben und es gibt auch genügend Bewertungen zu den Gastgebern, um sich auch im Vorfeld ein Bild von denen machen zu können und um so nicht unabsichtlich bei irgendeinem Verrückten zu landen. 😀 Also eine echt coole Sache und wir hatten so richtig wahnsinniges Glück mit unserem „host“ in Maskat, Adel, einem gebürtigen Jordanier, der im Oman ein Geschäft hoch gezogen hatte und, naja sagen wir mal, zur eher wohlhabenderen Schicht dort gezählt werden kann. Also bezogen wir im besten Viertel von Maskat ein Zimmer mit privatem Bad und Balkon, in einem tollen Haus mit Garten und Blick auf´s Meer, mit Mietauto ausgestattet UND natürlich mit dem besten und lustigsten Gastgeber überhaupt und hatten somit einen unerwarteten Luxus-Urlaub im Oman. 😀 Ziemlich genial war das…unglaublich!

MaskatDie ersten Tage legten wir uns auf die faule Haut und genossen es in vollen Zügen, mal wieder in einem richtigen Heim zu leben, das Adel so großzügig mit uns teilte und verbrachten so manchen Nachmittag am Pool des naheliegenden Crowne Plaza Muscat Hotels.

MaskatMaskatEndlich konnten wir auch mal wieder in einer richtigen Küche kochen und in einem gemütlichen Wohnzimmer fernsehen und abhängen. Alles Dinge, die wir bis zu diesem Zeitpunkt schon richtig zu vermissen anfingen! Bei einer BBQ-Party konnten wir auch ein paar Freunde von Adel kennen lernen und hatten eine richtig gute Zeit!

MaskatMaskatIn der ersten Zeit vergaßen wir fast darauf, uns die Stadt und das nähere Umland ein bisschen genauer anzuschauen. 😉 Aber irgendwann konnten wir uns dann doch dazu aufraffen, Maskat zu besichtigen und mit dem Auto ein bisschen die Küste runter zu fahren. Bei der irren trockenen Hitze die dort vorherrscht, war das immer eine ziemlich schweißtreibende Angelegenheit und wir waren für unser klimatisiertes Auto ziemlich dankbar! Ohne Mietauto kommt man im Oman auch nicht wirklich weit – es gibt so gut wie keine öffentliche Verkehrsmittel, die Wege sind ziemlich weit und ständig mit dem Taxi zu fahren, wäre für uns auch zu teuer gewesen. Ein eigenes Auto rentiert sich dort auch mal so richtig, da die Spritpreise unglaublich niedrig sind.

Hier sind wir in Mutrah unterwegs, wo man den Souq, also den Markt, besichtigen kann und die Uferpromenade, der Corniche, lädt zum Flanieren und Leute schauen ein. 🙂 Die Omanis werden von unserem lieben Adel übrigens als „Schlümpfe“ bezeichnet…liegt wohl an der lustigen Kopfbedeckung. 😉 Hier hat man auch eine schöne Sicht auf die riesige Yacht des Sultan Qabus, wenn sie denn vor Anker liegt.

MaskatMaskatmaskat

MaskatVoll schön und besonders die alten Forts, die die Stadt durchziehen, tragen zu einem wirklich außergewöhnlichen Stadtbild bei.

Besonders schön ist auch das „alte Maskat“, in dem sich der Sultans-Palast und viele Regierungsgebäude befinden.

MaskatDer Palast des Sultans und das Gelände rundherum haben uns besonders gut gefallen.

MaskatMaskatEigentlich wollten wir im Oman auch tauchen gehen und konnten auf unserer Suche nach geeigneten Tauchshops, die schöne Küste erkunden. Im Endeffekt haben wir uns aber dann dagegen entschieden. Das Hinterland war für uns nicht sonderlich von Interesse: der Großteil des Omans besteht aus Wüste und schlicht aus Nichts. 😉 Wobei die meist kahle Landschaft, mit ihren Wüsten, Gebirgen und Oasen natürlich auch ihren Reiz hat und wir von den Anblicken die sich uns boten, oft sehr beeindruckt waren. Einfach eine ganz andere Welt!

around Maskat

around maskatEin wirkliches Highlight ist die riesige Oper, das Royal Opera House of Muscat, die auf Wunsch des Opern-Fans Sultan Qabus gebaut wurde und natürlich besonders schön geworden ist.

Maskat OperMaskta OperEin Muss ist auch ein Besuch in der protzigen und ziemlich gigantischen Sultan Qabus Moschee! Sie ist die Hauptmoschee im Oman, wurde erst 2001 fertig gestellt und gilt als eine der Größten weltweit. Das Gelände umfasst etwa 4 Hektar, in der großen Männergebetshalle liegt der zweitgrößte Teppich der Welt (4293,45 !) und in der Mitte hängt ein riesiger Swarovski-Kristall-Luster. Wahrscheinlich der Größte der Welt, keine Ahnung, auf jeden Fall alles ziemlich gigantisch, schön und atemberaubend. 🙂 Wer mich immer schon mal mit Kopftuch sehen wollte, hat hier jetzt auch was zum Lachen. 😀

Sultan MoscheeSultan MoscheeSultan MoscheeSultan MoscheeSultan Moschee

Sultan MoscheeDas Gelände zu erkunden war wirklich interessant und vor allem auch imposant und wir wurden auch zu Tee und Datteln im „Begegnungsraum“ der Moschee eingeladen. Dort konnte man im Kreise anderer Besucher und muslimischer Frauen, Fragen über den Islam etc. klären. War eine wirklich schöne Erfahrung und wir fühlten uns sehr willkommen.

Schön anzuschauen war die Moschee natürlich auch in der Nacht und bei voller Beleuchtung. Besonders beeindruckend, wenn der Imam dann auch noch seine Gebete durch die Lautsprecheranlage schmettert!

Sultan MoscheeAuch die Mohammed Al Ameen Moschee hat uns besonders beeindruckt!

Maskat MoscheeAuf einem Tagesausflug ins südlich von Maskat gelegene Sur, hielten wir auch an einer Wadi, also an einer Oase, und wanderten ein paar Stunden den Canyon hinauf, um uns im Anschluss im smaragdgrünen Süßwasser abzukühlen. In der wunderschönen Wadi Shab fühlten wir uns plötzlich wie in einer anderen Welt, als wir vom Braun der Steinwüste immer weiter in die grüne Oase vordrangen. Am Anfang der Oase wurden wir auch von ein paar wahnsinnigen Ziegen in Empfang genommen, die gleich mal unser Auto „attackierten“ und mit den Vorderhufen durch unser offenes Seitenfenster wollten. 😀 Ziemlich crazy! Mit einem Boot wurden wir schließlich von dem Ziegen-Hirten über einen kleinen See geschippert und starteten unsere Wanderung durch die Felsen, den Fluß entlang und immer tiefer in die Wadi rein.

wadi shabwadi shabWir konnten uns an den schönen Grüntönen des Wassers und der Pflanzen gar nicht satt sehen! So viel Farbe hatten wir in der eintönigen Landschaft schon länger nicht mehr gesehen.

wadi shabAn einer besonders schönen Stelle machten wir schließlich Rast und stürzten uns in die glasklaren, kalten „Fluten“. Echt eine Wohltat!

wadi shabwadi shabwadi shabEin besonderes Highlight dort – im Wasser tummelten sich ganz viele kleine „Knabberfische“, wie man sie auch aus Spas kennt, die sofort hoch erfreut und motiviert an die Arbeit gingen. Ein ziemlicher Spaß! 🙂

wadi shabHier könnt ihr euch noch ein paar Videos aus der Oase anschauen:

YouTube Video Wadi Shab 1

YouTube Video Wadi Shab 2

Im Anschluss fuhren wir weiter die Küste in Richtung Süden entlang und erreichten nach ein paar Stunden das kleine Städtchen Sur.

oman küste - sur

surEine wirklich malerische Hafenstadt, aber jetzt auch nicht sonderlich spannend. Auf dem langen Heimweg hielten wir noch kurz am Bimmah „Sinkhole“, einem Wasserloch mitten in der Wüste. In dem gab es übrigens auch wieder diese kleinen „Spa-Fischchen“. 🙂

wasserlochUnd das waren auch schon unsere Abenteuer aus 1000 und einer Nacht. Uns hat es im Oman wirklich sehr gut gefallen…and thanks to Adel, we had the most amazing time in Muscat with the best host ever! Many, many greetings to you!

Im nächsten Eintrag geht es dann ab ins wunderschöne Jordanien – der letzte Halt auf unserer Weltreise! Ein Land, das unerwarteter Weise zu einem absoluten Highlight auf unserem Trip wurde.

Liebste Grüße,

Lisa und Alex

Big in Japan

Noch nie zuvor in meinem Leben hatte ich mit dem Gedanken gespielt, nach Japan (日本) zu fliegen, doch als Alex nach mehreren Anläufen noch immer kein Visum für Kanada in den Händen hielt und wir von Südkorea echt schon die Nase voll hatten, entschlossen wir uns dazu, dem nahe liegenden Inselstaat zumindest einen kurzen Besuch abzustatten. Kurz aber nur aus dem Grund, da wir schon oft gehört hatten, wie kostspielig so ein Aufenthalt in Japan sein würde. Mit der steigenden Lustlosigkeit in Südkorea, die vor allem auch aus der immer erneuten kanadischen Abfuhr rührte, wuchs zumindest die Vorfreude auf das bis dahin für uns ziemlich unbekannte „Land der aufgehenden Sonne“.
wpid-photogrid_1414606468767.jpgAls erstes Ziel für unseren 8-tägigen Aufenthalt wählten wir die Hauptstadt Tokio, die im Osten der Hauptinsel Honshu liegt.Nachdem wir zu später Stunde in unserem winzig kleinen, teuren aber wirklich sehr gepflegten Hotel eingecheckt hatten, begaben wir uns sogleich auf Entdeckungstour in unserem näheren Umfeld und landeten alsbald in einem typischen Ramen-Laden (Ramen-ya). Ramen, eine super leckere Nudelsuppe, die es in verschiedensten Variationen gibt, ist im Prinzip das Fast Food Japans und die Lokale dazu findet man wirklich an jeder Ecke. Das Lustige in diesen Ramen-yas ist, dass man sich seine Bestellung meist selbst an einem Automaten aussuchen und bezahlen muss und den Bestell-Bon dann einfach an den Koch weitergibt. Sein Essen hat man dann auch innerhalb von ein paar Minuten an seinem Tisch. Sehr praktisch, wenn man´s (so wie die Mehrzahl der Leute in Tokio) mal eilig hat. Die Einheimischen verputzen ihr Ramen dann meistens auch in Rekordzeit! Bei uns hatt´s dank der Stäbchen ein bisschen länger gedauert… 😉

Itadakimasu! Guten Appetit! Leckere Gyoza gab es auch dazu!

wpid-photogrid_1414606879186.jpgWenn man nur ein paar Tage in Tokio eingeplant hat, muss man auf jeden Fall ein ganz schönes Programm fahren, um das Wichtigste zu sehen! Die Stadt ist ziemlich groß, super gepflegt und sauber und auch die Menschen dort (wie auch in den anderen Städten die wir im Anschluss in Japan besuchten) waren eigentlich alle sehr freundlich, extrem höflich und aufmerksam! Wir wollen auf jeden Fall wieder kommen!

Am nächsten Vormittag starteten wir also unseren Tokio-Marathon und besichtigten als Erstes den Kaiserpalast, den Kōkyo, im Zentrum der Stadt. Er ist die Residenz des Tennō, des derzeit 125. Kaisers von Japan, Akihito. Umgeben ist der Palast von einer riesigen Parkanlage, die frei zugänglich ist und in der wir schon mal einige Stunden verbrachten.

wpid-photogrid_1414607362126.jpg wpid-photogrid_1414608171126.jpg wpid-photogrid_1414608528708.jpgFür den Besuch haben wir uns auf jeden Fall den richtigen Tag und die richtige Stunde ausgesucht. Denn wer war zu dem Zeitpunkt noch im Park (und wahrscheinlich zum Tee-Kränzchen unterwegs)?? Der Kaiser Akihito mit seiner Frau! Unbekannterweise haben wir gleich die Kamera gezückt…dass wir dabei tatsächlich den Kaiser von Japan abgelichtet haben, hat uns später erst Google verraten. 🙂

wpid-photogrid_1414607532834.jpgAuf unserem Weg zum Meiji-Schrein im Yoyogi-Park, bekamen wir dann erstmals so richtig mit, was Menschenmassen in Tokio wirklich bedeuten. Das Stadtviertel Harajuku, das wir auf unserem Weg dahin durchquerten, ist eines der wichtigsten Modezentren der Stadt, voller Shops und Boutiquen und ist vor allem bei jungen Japanern sehr beliebt. Besonders Sonntagnachmittags ist die kleine Brücke zwischen dem Harajuku-Bahnhof und dem Eingang zum Yoyogi-Park ein Treffpunkt für aufwändig und fantasievoll verkleidete Japaner und Japanerinnen. Ziemlich cool und so crazy, wie man sich Tokio eben vorstellt. 🙂 Stehen bleiben kann man auf den Gehsteigen jedenfalls nicht wirklich…außer man möchte von 100.000en Japanern durch die Gegend geschoben werden.

wpid-photogrid_1414608980584.jpg wpid-photogrid_1414609664824.jpgIm riesigen Yoyogi-Park sind uns dann auch noch ein paar „Cosplayer“ über den Weg gelaufen. Beim Cosplay versuchen die Leute, einen Charakter aus Manga, Anime oder Computerspielen so originalgetreu wie möglich darzustellen. Wir haben tatsächlich zwei Kinder getroffen, die wie zwei Charaktere aus unserem Liebings-Anime (ja…wir haben so was) „Naruto“ verkleidet waren. Wir haben uns sehr gefreut… 🙂

wpid-photogrid_1414609747859.jpgIn dem Park gibt es aber nicht nur viele ausgefallen gekleidete Leute, kleine live-Bands und haufenweise Touristen, sondern hier liegt auch der Meiji-Schrein, ein Shintō-Schrein, der den Seelen des Meiji-tennō (ehemaliger Kaiser) und seiner Frau gewidmet ist.

wpid-photogrid_1414611227690.jpg wpid-photogrid_1414610911063.jpgIn den schönen bunten Fässern befindet sich übrigens literweise Sake, eine Spende an den Schrein. Nach unseren doch eher schlechten Erfahrungen mit dem koreanischen Äquivalent „Soju“, fand ich den Gedanken an massenhaft Sake, trotz der schönen Optik, aber nicht so prickelnd…

wpid-photogrid_1414611093429.jpgJede Menge Kultur, positive Eindrücke und viel spannende Geschichte – so präsentierten sich uns Tokio und Japan nach den ersten paar Stunden auf Entdeckungstour. Und auch die restliche Zeit in diesem schönen Land sollte uns nicht enttäuschen, viel mehr zutiefst beeindrucken!

wpid-photogrid_1414860896076.jpgAm Abend hatten wir uns jedenfalls eine richtige Stärkung verdient! Und was gibt es dafür in Japan besseres als Sushi!!! 🙂

wpid-photogrid_1414861680650.jpg wpid-photogrid_1414861793630.jpgDas war echt sooooo extrem lecker und der Sushi-Koch war auch super freundlich und sehr bemüht, uns den Fisch und die Zubereitung zu erklären. Ein einmaliges Erlebnis!

Am Abend rafften wir uns dann nochmal auf und statteten dem hektischen Einkaufsviertel Shibuya, mit seiner berühmten „Alle-Gehen-Kreuzung“, einen Besuch ab. Da war ganz schön was los! Auf jeden Fall ein absolutes must-do, wenn man in Tokio ist! 🙂 Gleich neben der Kreuzung befindet sich der Bahnhof von Shibuya, an dem der Hund Hachikō (ihr kennt vielleicht den Film – traurigste Geschichte ever!) seinem Herrchen bis zum Tode harrte. Bis heute gilt er in Japan als Inbegriff der Treue – eine Statue erinnert an ihn.

wpid-photogrid_1414863036470.jpg wpid-photogrid_1414862852426.jpg wpid-photogrid_1414862109770.jpg wpid-photogrid_1414863192878.jpgUnd hier noch mal unsere Überquerung der Kreuzung zum Miterleben! 🙂

YouTube Video Tokyo Shibuya Crossing

Auch unser zweiter Tag in Tokio ging ereignisreich weiter. Gleich am Vormittag ging es ab nach Asakusa, dem traditionellsten Stadtteil Tokios, zum ältesten und bedeutendsten buddhistischen Tempel der Stadt: Sensō-ji. Hier hatten wir auch gute Gelegenheit, um in den zahlreichen traditionellen Geschäften endlich ein paar Souveniers zu kaufen. Das kam auf unserer Reise bis zu dem Zeitpunkt immer etwas zu kurz. Aber in so einem Rucksack ist eben auch nicht so viel Platz, um Andenken aus 14 Ländern fast ein ganzes Jahr herumzuschleppen.

wpid-photogrid_1414863864674.jpg wpid-photogrid_1414863967027.jpg wpid-photogrid_1414864407178.jpg wpid-photogrid_1414871464775.jpg wpid-photogrid_1414874552277.jpg wpid-photogrid_1414871961479.jpg wpid-photogrid_1414872568956.jpgMit Kimono, Sakeschälchen, Stäbchen-Sets und anderen japanischen Andenken im Gepäck, machten wir uns anschließend wieder auf ins moderne Tokio und zwar nach Akihabara – „Electric City“ – die Elektronikmeile von Tokio. Außerdem ist hier auch die zentrale Anlaufstelle im Bereich Anime und Manga.

Eine Portion Ramen gabs natürlich auch! Oishii! Lecker! 🙂

wpid-photogrid_1414872910184.jpgFür unseren letzten Abend in Tokio hatten wir uns noch ein Highlight aufgehoben. Was wäre schon ein Besuch hier, ohne einen Blick auf die fantastische Skyline zu erhaschen. Wir gönnten uns hierfür ein paar Stunden auf der Aussichtsplattform des Roppongi Towers im Stadtteil Minato. Einfach atemberaubend und ziemlich gigantisch! Im Blick auch der Tokyo Tower.

wpid-photogrid_1414873214630.jpg wpid-photogrid_1414873560064.jpg wpid-photogrid_1414873645755.jpgUnd wie immer: besonders bei Nacht ein unvergesslicher Anblick!!

wpid-eyeemfiltered1414142599386.jpg wpid-photogrid_1414873782993.jpgAm nächsten Tag wollten wir unsere Reise weiter nach Osaka und Kyoto fortsetzen. Bevor wir aber mit dem sündhaft teuren „Bullet Train“, dem Hochgeschwindigkeitszug „Shinkansen“, dahin rasen sollten, entschieden wir uns dazu, noch ein bisschen im Park Shinjuku Gyoen die Sonne zu genießen. Auf unserem Weg dahin kamen wir bei einem kleinen Vergnügungspark in der Nähe des Baseball-Stadions vorbei und fragt mich nicht warum, aber die Achterbahn hat es uns auf Anhieb angetan. Also legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein und fuhren eine Runde mit! 😀 Nach dem ersten Steilhang hatte ich vor lauter Schreien schon gar keine Stimme mehr!

wpid-photogrid_1414874002507.jpgDer Spaziergang im Park, in dem sich ein japanischer, englischer und französischer Garten befinden, gestaltete sich dann wieder ein bisschen ruhiger. 😉

wpid-photogrid_1414874176043.jpg wpid-photogrid_1414874263255.jpgSo. Nach dieser Bilder- und Informationsflut verabschieden wir uns erst mal aus Tokio! In Osaka beziehungsweise in Kyoto geht es aber wieder munter weiter!

Sayounara,

Lisa und Alex

Fazit Südkorea

10 Dinge die wir in Südkorea erlebt, kennengelernt und die uns geprägt haben:

– In Südkorea wird kaum Englisch gesprochen, was einem als Ausländer Dinge wie Essen bestellen oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen sehr erschwert.

– Die günstigste Art in Südkorea unterzukommen ist in sogenannten „Love Hotels“. In diesen eigentlichen Stundenhotels bekommt man viel Luxus für wenig Geld. Und Viel Liebe inbegriffen. 😉

– In Restaurants bekommt man hauptsächlich Fleisch zu essen und das Teufelszeug Soju zum runterspühlen. Hier haben wir das Grillen neu erfunden und sind mit dem ein oder anderen Hangover durch die Hölle gegangen.

– Mit Seoul haben wir das zweitgrößte urbane Gebiet der Welt besucht. Und das sogar ganze 3 mal! …

– Hier kamen wir in der Demilitarisierten Zone zwischen Süd- und Nordkorea, der kommunistischen Diktatur des Kim-Clans so nahe wie nie zuvor. Ziemlich bedrückend.

– Wir sind durch einen Park voller Penisse gelaufen, haben wunderschöne Tempel und Paläste besucht, haben die WM auf koreanisch geschaut (beh!), mussten uns meist mit Händen und Füßen verständigen und unabsichtlich 40 Kilometer mit dem Fahrrad gefahren.

– 10-14 Tage sind für Südkorea mehr als ausreichend. In den 4 Wochen die wir dort ungeplanterweise verbracht haben, wurden unsere Nerven dann doch sehr strapaziert.

– Südkorea ist sehr reich an kulturellen Schätzen und besonders traditionelle Städte wie Suwon und Gyeongju, haben uns besonders gut gefallen.

Kassensturz:

In den  26 Tagen Südkorea brauchte jeder ca. 1204  €.

Hier könnt ihr euch den Verlauf unserer Route aus der Region noch mal anschauen (Quelle: www.travellerspoint.com) :

Südkorea Route
Nächster Beitrag kommt dann aus Japan!

Liebe Grüße,

Lisa und Alex