Ich muss schon sagen, Japan hatte uns bisher sehr positiv überrascht, obwohl wir uns bis zu diesem Zeitpunkt, nur in Tokio aufgehalten hatten. Da wir doch eher wenig Zeit für Japan hatten, waren wir gezwungen, so viel wie möglich mitzunehmen. Das hieß für uns sehr viel Sightseeing und wenig Erholung. So wollten wir uns neben Tokio eben auch Kyoto unbedingt anschauen. Leider waren die Hotelpreise unglaublich teuer (fingen bei ca. 120 € pro Zimmer, pro Nacht an) und deswegen mussten wir nach Osaka ausweichen. Osaka ist ca. 45 Minuten Bahnfahrt entfernt und ist übrigens die drittgrößte Stadt Japans, mit ca 2.6 Mio Einwohnern. Die Hinfahrt war aber erst mal ein Special, denn wir sind mit dem ehemaligen schnellsten Zug der Welt gefahren. Shinkansen ist der Name des Zuges und die Schnauze sieht ziemlich windig aus. 🙂
Von Osaka haben wir dann im Endeffekt nicht so viel gesehen. Wir sind zwar öfter durch die Gegend gelaufen, aber meistens um nach Essen zu suchen. Auf jeden Fall haben wir das beste Ramen (köstliche jap. Nuddelsuppe) unseres ganzen Aufenthaltes hier gegessen. Boah, das war unglaublich lecker!!!
Aber von dem was wir gesehen haben, ist Osaka eine moderne und saubere Großstadt, wo eben immer Ordnung und Höflichkeit herrscht, wie z. B. beim Zugwarten. 😉 Insgesamt haben wir vier Nächte hier verbracht. Zwei Tage davon sind wir nach Kyoto hin- und hergependelt.
Kyoto ist das Kulturzentrum Japans und das zurecht. Unzählige Tempel, Paläste, Gärten und Ausstellung kann man hier besuchen. Ich muss echt sagen, dass diese Stadt so unglaublich viel zu bieten hat. Ein Wahnsinn! Wir haben versucht in den zwei Tagen, was definitiv zu wenig war, so viel mitzunehmen, wie es eben möglich war. Das hieß für uns mind. 10 Stunden pro Tag: laufen, laufen und nochmals laufen. Wer vielleicht hierher reisen will, dem empfehle ich mindestens fünf Tage einzuplanen und sich wirklich Zeit zu lassen; es lohnt sich definitiv. Nicht nur die Stadt ist schön zum Anschauen, sondern auch die Kinder in den Schuluniformen sind ne Augenweide. Super süß die Kleenen 🙂
Das Erste was wir uns angeschaut haben, war der Inari-Schrein im Stadtteil Fushimi, mit über 30.000 Schreinen. Hier eine Karte des Gebietes:
Diese Schreine waren überall auf dem Gelände verteilt, wie z. B. an den Gräbern oder über den vielen Alleen. Alle scharlachrot und alles Spenden von Personen, Familien oder Unternehmen. Eine Allee führte einen Hügel hinauf, der ziemlich anstrengend zu erreichen war. Kein Wunder bei 90% Luftfeuchtigkeit und über 30 Grad Celsius Außentemperatur. Wir haben ziemlich geschwitzt und waren das eine oder andere Mal richtig außer Atem. Die Mühe hat sich aber wirklich gelohnt. Schaut selbst!!
Nach etwa drei Stunden „Rotsehen“ gings dann weiter Richtung Kiyomizu-dera. Das ist ein buddhistischer Tempel, das vollständig aus Holz besteht. Von hier aus bekamen wir einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt.
Je näher wir dem Kulturzentrum kamen, desto mehr sah man Menschen in Kimonos und Holzschuhen durch die Gegend laufen. Die eine oder andere Geisha lief uns auch über den Weg. Sie sahen ziemlich cool aus, muss ich sagen. Was sagt ihr dazu?
Irgendwie hatte wir uns dann in der Altstadt verlaufen und sind dann zufällig an einem anderen Schrein bzw. Tempel vorbeigekommen, wo es kulturelle Aufführungen von Samurais,
in Kimonos angezogenen Schreinbesuchern,
sowie ein Kranichtanz von ein paar kleinen Kindern zu sehen gab.
Sehr süß und super schön geschminkt waren die Kleinen. Schaut euch auch das Youtube-Video an:
YouTube Video Kyoto Kranichtanz
Hier noch ein paar Fotos aus Kyoto:
Ein Muss ist auf jeden Fall der Besuch des Goldenen Pavillons oder auch Kinkaku-ji genannt, im Nordwesten der Stadt. Mit ein bisschen Wetterglück, kriegt man diese himmlische Wasserspiegelung des Pavillons hin.
Und wer von den extrem vielen Touristen ein bisschen Ruhe haben will, fährt dann nach Eikan-dō; ein eher ruhiger Platz, mit einer Wahnsinns-Sicht auf die Stadt. Die wunderschönen, gepflegten Gärten laden zum Spaziergengehen förmlich ein. Im Herbst muss es hier ein Farbspektakel vom Feinsten geben. Es war Sommer und die Farbenvielfalt war unglaublich, aber im Herbst muss es wirklich beeindruckend sein.
Acht Tage Japan sind dann doch sehr schnell vergangen und ich persönlich hab noch mehr Lust auf mehr Japan bekommen. Wir waren wirklich positiv überrascht und werden auf jeden Fall zurückkehren um z. B. den Berg Fujiyama zu sehen. Die Leute waren super freundlich und nett und konnten im Gegensatz zu den Koreanern Englisch sprechen. Das Essen war natürlich mit Sushi und Ramen, wie für uns geschaffen. Also alles in allem waren diese Tage in Japan ein Genuss. Aber dafür hat unser Portemonnaie ordentlich gelitten. Aber was solls, man ist ja nicht jeden Tag hier 😉 Als nächstes werden wir dann was über die Malediven schreiben. Seid auf die traumhaften Fotos schon mal gespannt.
Bis bald,
Lisa & Alex