Big in Japan

Noch nie zuvor in meinem Leben hatte ich mit dem Gedanken gespielt, nach Japan (日本) zu fliegen, doch als Alex nach mehreren Anläufen noch immer kein Visum für Kanada in den Händen hielt und wir von Südkorea echt schon die Nase voll hatten, entschlossen wir uns dazu, dem nahe liegenden Inselstaat zumindest einen kurzen Besuch abzustatten. Kurz aber nur aus dem Grund, da wir schon oft gehört hatten, wie kostspielig so ein Aufenthalt in Japan sein würde. Mit der steigenden Lustlosigkeit in Südkorea, die vor allem auch aus der immer erneuten kanadischen Abfuhr rührte, wuchs zumindest die Vorfreude auf das bis dahin für uns ziemlich unbekannte „Land der aufgehenden Sonne“.
wpid-photogrid_1414606468767.jpgAls erstes Ziel für unseren 8-tägigen Aufenthalt wählten wir die Hauptstadt Tokio, die im Osten der Hauptinsel Honshu liegt.Nachdem wir zu später Stunde in unserem winzig kleinen, teuren aber wirklich sehr gepflegten Hotel eingecheckt hatten, begaben wir uns sogleich auf Entdeckungstour in unserem näheren Umfeld und landeten alsbald in einem typischen Ramen-Laden (Ramen-ya). Ramen, eine super leckere Nudelsuppe, die es in verschiedensten Variationen gibt, ist im Prinzip das Fast Food Japans und die Lokale dazu findet man wirklich an jeder Ecke. Das Lustige in diesen Ramen-yas ist, dass man sich seine Bestellung meist selbst an einem Automaten aussuchen und bezahlen muss und den Bestell-Bon dann einfach an den Koch weitergibt. Sein Essen hat man dann auch innerhalb von ein paar Minuten an seinem Tisch. Sehr praktisch, wenn man´s (so wie die Mehrzahl der Leute in Tokio) mal eilig hat. Die Einheimischen verputzen ihr Ramen dann meistens auch in Rekordzeit! Bei uns hatt´s dank der Stäbchen ein bisschen länger gedauert… 😉

Itadakimasu! Guten Appetit! Leckere Gyoza gab es auch dazu!

wpid-photogrid_1414606879186.jpgWenn man nur ein paar Tage in Tokio eingeplant hat, muss man auf jeden Fall ein ganz schönes Programm fahren, um das Wichtigste zu sehen! Die Stadt ist ziemlich groß, super gepflegt und sauber und auch die Menschen dort (wie auch in den anderen Städten die wir im Anschluss in Japan besuchten) waren eigentlich alle sehr freundlich, extrem höflich und aufmerksam! Wir wollen auf jeden Fall wieder kommen!

Am nächsten Vormittag starteten wir also unseren Tokio-Marathon und besichtigten als Erstes den Kaiserpalast, den Kōkyo, im Zentrum der Stadt. Er ist die Residenz des Tennō, des derzeit 125. Kaisers von Japan, Akihito. Umgeben ist der Palast von einer riesigen Parkanlage, die frei zugänglich ist und in der wir schon mal einige Stunden verbrachten.

wpid-photogrid_1414607362126.jpg wpid-photogrid_1414608171126.jpg wpid-photogrid_1414608528708.jpgFür den Besuch haben wir uns auf jeden Fall den richtigen Tag und die richtige Stunde ausgesucht. Denn wer war zu dem Zeitpunkt noch im Park (und wahrscheinlich zum Tee-Kränzchen unterwegs)?? Der Kaiser Akihito mit seiner Frau! Unbekannterweise haben wir gleich die Kamera gezückt…dass wir dabei tatsächlich den Kaiser von Japan abgelichtet haben, hat uns später erst Google verraten. 🙂

wpid-photogrid_1414607532834.jpgAuf unserem Weg zum Meiji-Schrein im Yoyogi-Park, bekamen wir dann erstmals so richtig mit, was Menschenmassen in Tokio wirklich bedeuten. Das Stadtviertel Harajuku, das wir auf unserem Weg dahin durchquerten, ist eines der wichtigsten Modezentren der Stadt, voller Shops und Boutiquen und ist vor allem bei jungen Japanern sehr beliebt. Besonders Sonntagnachmittags ist die kleine Brücke zwischen dem Harajuku-Bahnhof und dem Eingang zum Yoyogi-Park ein Treffpunkt für aufwändig und fantasievoll verkleidete Japaner und Japanerinnen. Ziemlich cool und so crazy, wie man sich Tokio eben vorstellt. 🙂 Stehen bleiben kann man auf den Gehsteigen jedenfalls nicht wirklich…außer man möchte von 100.000en Japanern durch die Gegend geschoben werden.

wpid-photogrid_1414608980584.jpg wpid-photogrid_1414609664824.jpgIm riesigen Yoyogi-Park sind uns dann auch noch ein paar „Cosplayer“ über den Weg gelaufen. Beim Cosplay versuchen die Leute, einen Charakter aus Manga, Anime oder Computerspielen so originalgetreu wie möglich darzustellen. Wir haben tatsächlich zwei Kinder getroffen, die wie zwei Charaktere aus unserem Liebings-Anime (ja…wir haben so was) „Naruto“ verkleidet waren. Wir haben uns sehr gefreut… 🙂

wpid-photogrid_1414609747859.jpgIn dem Park gibt es aber nicht nur viele ausgefallen gekleidete Leute, kleine live-Bands und haufenweise Touristen, sondern hier liegt auch der Meiji-Schrein, ein Shintō-Schrein, der den Seelen des Meiji-tennō (ehemaliger Kaiser) und seiner Frau gewidmet ist.

wpid-photogrid_1414611227690.jpg wpid-photogrid_1414610911063.jpgIn den schönen bunten Fässern befindet sich übrigens literweise Sake, eine Spende an den Schrein. Nach unseren doch eher schlechten Erfahrungen mit dem koreanischen Äquivalent „Soju“, fand ich den Gedanken an massenhaft Sake, trotz der schönen Optik, aber nicht so prickelnd…

wpid-photogrid_1414611093429.jpgJede Menge Kultur, positive Eindrücke und viel spannende Geschichte – so präsentierten sich uns Tokio und Japan nach den ersten paar Stunden auf Entdeckungstour. Und auch die restliche Zeit in diesem schönen Land sollte uns nicht enttäuschen, viel mehr zutiefst beeindrucken!

wpid-photogrid_1414860896076.jpgAm Abend hatten wir uns jedenfalls eine richtige Stärkung verdient! Und was gibt es dafür in Japan besseres als Sushi!!! 🙂

wpid-photogrid_1414861680650.jpg wpid-photogrid_1414861793630.jpgDas war echt sooooo extrem lecker und der Sushi-Koch war auch super freundlich und sehr bemüht, uns den Fisch und die Zubereitung zu erklären. Ein einmaliges Erlebnis!

Am Abend rafften wir uns dann nochmal auf und statteten dem hektischen Einkaufsviertel Shibuya, mit seiner berühmten „Alle-Gehen-Kreuzung“, einen Besuch ab. Da war ganz schön was los! Auf jeden Fall ein absolutes must-do, wenn man in Tokio ist! 🙂 Gleich neben der Kreuzung befindet sich der Bahnhof von Shibuya, an dem der Hund Hachikō (ihr kennt vielleicht den Film – traurigste Geschichte ever!) seinem Herrchen bis zum Tode harrte. Bis heute gilt er in Japan als Inbegriff der Treue – eine Statue erinnert an ihn.

wpid-photogrid_1414863036470.jpg wpid-photogrid_1414862852426.jpg wpid-photogrid_1414862109770.jpg wpid-photogrid_1414863192878.jpgUnd hier noch mal unsere Überquerung der Kreuzung zum Miterleben! 🙂

YouTube Video Tokyo Shibuya Crossing

Auch unser zweiter Tag in Tokio ging ereignisreich weiter. Gleich am Vormittag ging es ab nach Asakusa, dem traditionellsten Stadtteil Tokios, zum ältesten und bedeutendsten buddhistischen Tempel der Stadt: Sensō-ji. Hier hatten wir auch gute Gelegenheit, um in den zahlreichen traditionellen Geschäften endlich ein paar Souveniers zu kaufen. Das kam auf unserer Reise bis zu dem Zeitpunkt immer etwas zu kurz. Aber in so einem Rucksack ist eben auch nicht so viel Platz, um Andenken aus 14 Ländern fast ein ganzes Jahr herumzuschleppen.

wpid-photogrid_1414863864674.jpg wpid-photogrid_1414863967027.jpg wpid-photogrid_1414864407178.jpg wpid-photogrid_1414871464775.jpg wpid-photogrid_1414874552277.jpg wpid-photogrid_1414871961479.jpg wpid-photogrid_1414872568956.jpgMit Kimono, Sakeschälchen, Stäbchen-Sets und anderen japanischen Andenken im Gepäck, machten wir uns anschließend wieder auf ins moderne Tokio und zwar nach Akihabara – „Electric City“ – die Elektronikmeile von Tokio. Außerdem ist hier auch die zentrale Anlaufstelle im Bereich Anime und Manga.

Eine Portion Ramen gabs natürlich auch! Oishii! Lecker! 🙂

wpid-photogrid_1414872910184.jpgFür unseren letzten Abend in Tokio hatten wir uns noch ein Highlight aufgehoben. Was wäre schon ein Besuch hier, ohne einen Blick auf die fantastische Skyline zu erhaschen. Wir gönnten uns hierfür ein paar Stunden auf der Aussichtsplattform des Roppongi Towers im Stadtteil Minato. Einfach atemberaubend und ziemlich gigantisch! Im Blick auch der Tokyo Tower.

wpid-photogrid_1414873214630.jpg wpid-photogrid_1414873560064.jpg wpid-photogrid_1414873645755.jpgUnd wie immer: besonders bei Nacht ein unvergesslicher Anblick!!

wpid-eyeemfiltered1414142599386.jpg wpid-photogrid_1414873782993.jpgAm nächsten Tag wollten wir unsere Reise weiter nach Osaka und Kyoto fortsetzen. Bevor wir aber mit dem sündhaft teuren „Bullet Train“, dem Hochgeschwindigkeitszug „Shinkansen“, dahin rasen sollten, entschieden wir uns dazu, noch ein bisschen im Park Shinjuku Gyoen die Sonne zu genießen. Auf unserem Weg dahin kamen wir bei einem kleinen Vergnügungspark in der Nähe des Baseball-Stadions vorbei und fragt mich nicht warum, aber die Achterbahn hat es uns auf Anhieb angetan. Also legten wir einen kurzen Zwischenstopp ein und fuhren eine Runde mit! 😀 Nach dem ersten Steilhang hatte ich vor lauter Schreien schon gar keine Stimme mehr!

wpid-photogrid_1414874002507.jpgDer Spaziergang im Park, in dem sich ein japanischer, englischer und französischer Garten befinden, gestaltete sich dann wieder ein bisschen ruhiger. 😉

wpid-photogrid_1414874176043.jpg wpid-photogrid_1414874263255.jpgSo. Nach dieser Bilder- und Informationsflut verabschieden wir uns erst mal aus Tokio! In Osaka beziehungsweise in Kyoto geht es aber wieder munter weiter!

Sayounara,

Lisa und Alex

5 Gedanken zu „Big in Japan

  1. Hallo Lisa, beim Schreiben der letzten Reiseberichte kannst du alles Schöne noch einmal „erleben“! Waren und sind tolle Berichte!!!! Habt ihr euch schon wieder an das mitteleuropäische Klima gewöhnt? Wo seid ihr derzeit, Micheldorf oder Berlin? Liebe Grüße aus Ottsdorf!

  2. So tolle Bilder und sooooo viele unvergessliche Eindrücke!!!
    Es wundert mich nicht mehr, dass ihr nach solch einem Marathon- Sightseeing, jetzt zuhause, keine Lust mehr auf Städtebesichtigungen habt.:-))
    Danke für die unglaublich ausführlichen und informativen Berichte-
    TOLL gemacht ihr BEIDEN!!:-)

  3. Es muss euch ziemlich wehmütig zumute sein,bei diesen Bildern:-((
    Aber man kann auch von diesen schönen Erinnerungen zehren und diese
    wunderschönen Erlebnisse Revue passieren lassen:-))
    Viele Bussis nach Berlin, M&M

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert