Südkorea stand nicht unbedingt auf unserem Reiseplan, aber es hat sich so ergeben. Der Grund, wieso wir nach Seoul geflogen sind, war der Versuch von hier aus nach Kanada zu reisen, um meine Familie in Toronto zu besuchen. Aber die liebe kanadische Botschaft in Österreich, die meine Visum-Anträge bearbeitete, hatte leider was dagegen. Ich bin ja nur ein blöder Rumäne, der in das Land einreisen will und nie wieder da raus will, so die Begründung der kanadischen Botschaft. Glücklicher Weise hatten wir nicht schon die Flüge nach Kanada oder auch einen Weiterflug nach Kuba gebucht. Natürlich nicht… 🙁 Wie auch immer. Eigentlich eine riesen Sauerei, dass Lisa nicht mal ein Visum für Kanada braucht und ich hunderte von Akten vorzeigen muss und es trotzdem nicht ausreicht. Wie auch immer hat mich die Sache gute 600€ gekostet. Die Nerven und der Stress waren das 100-fache wert. Das ist jetzt aber mehr oder weniger schon verdrängt. Kommen wir zurück zu Seoul. Annyeong haseyo heißt „Hallo“ auf koreanisch. Ist nicht so leicht die Sprache, vorallem weil sie nicht unsere Buchstaben benutzen und so gut wie nirgends eine Übersetzung ins Englische existiert. Die Koreaner konnten leider auch kein Englisch sprechen, deswegen gab es hin und wieder gewisse Komplikationen.
In Seoul angekommen wurden wir herzlich in unserem Hostel empfangen und sind dann gleich mal losgegangen, um uns was zu Essen zu besorgen. Leider konnten wir nichts auf den Werbebannern lesen oder verstehen, weil eben alles auf koreanisch geschrieben stand. So hat alles ausgesehen:
Dementsprechend war es für uns schwer zu entscheiden, was und wo wir essen würden. Nach ner Weilen haben wir uns dann trotzdem in einen dieser Läden hineingetraut. Als Einstieg gabs so eine Art Schweinehaxe. In den nächsten Tagen probierten wir immer wieder neue Sachen. Was es uns richtig angetan hatte, war das Grillen. Es ist ähnlich wie das Raclette bei uns. Du grillst dein Fleisch, Pilze usw. und wickelst diese ganzen Sachen in ein Salatblatt; man streicht ein bisschen Sauce, die sehr knoblauchreich ist, über die Grillsachen und steckt dann das ganze Paket mit der linken Hand in den Mund. Dazu gibt es Kimchi (koreanischer Krautsalat) als weitere Beilage und das Teufelszeug Soju (koreanischer Brandwein) zum runterspühlen. Hier gibt es ein paar Bilder dazu. Das Video (nicht mehr ganz so nüchtern) zeigt die Vorgehensweise 😉
YouTube Video: Essen in Südkorea
Seoul hat übrigens 10 Millionen Einwohner und das Ballungsgebiet mit Seoul sogar 24 Millionen Einwohner. Es ist, nach Tokio, das zweitgrößte Ballungsgebiet der Welt. Dementsprechend brauchten wir immer ziemlich Lange von einem Ort zum Anderen. Durchnittsfahrtdauer betrug immer ca. eine Stunde. So gings am nächsten Tag gleich los mit dem Sightseeing. Auf dem Programm standen viele, viele Paläste wie der Gyeongbokgung, der Changdeokgung und der Deoksugung. Richtige Zungenbrecher 😉
Generell war das Stadtbild von vielen Palästen, Statuen,
also von vielen alten Gebäuden geprägt. Auf der anderen Seite stand aber das Moderne, mit Wolkenkratzern aus Glas und Stahl, mit einem Touch Kommunismus-Flair, an den die vielen Plattenbauten erinnerten.
Wir waren ganz schön lange in Seoul, aber ich kan mich nicht daran erinnern, jemals die Sonne gesehen zu haben. Ich weiß nicht, ob das an den Wolken oder dem Smok gelegenen hat. Vielleicht auch an Beidem. 😉
Trotzdem hat uns die Stadt ziemlich gut gefallen, weil sie abwechslungsreich war und man doch einiges geboten kriegt, wie zum Beispiel Tanzeinlagen
oder andere traditionelle Aufführungen
Insgesamt waren wir während unseres Aufenthalts in Südkorea dann drei Mal in Seoul. Geschuldet war das der Ursache, dass wir immer wieder gedacht und gehofft hatten, nach Kanada fliegen zu können. Naja, daraus wurde ja leider nichts. So verließen wir Seoul das erste Mal Richtung Chuncheon. Einer angrenzenden Stadt, wo wir ziemlich easy mit der S-Bahn hingefahren sind. Ansich war die Stadt nicht so spannend und auch nicht so hübsch. Das Einzige was man hier machen konnte, war sich ein Fahrrad auszuleihen und um den anliegenden See rumzufahren, was auch eine echt lustige, schöne und vor allem abwechslungsreiche Sache gewesen ist.
Das war aber echt anstrengend, sag ich euch. Irgendwie haben wir die Entfernung nicht so richtig einschätzen können und so sind wir nach ca. 3 Stunden und guten 40km an unseren Ausgangspunkt zurückgekommen. Vollkommen ausgelaugt und hungrig. So nahmen wir gleich den Anlass, mal die Spezialität der Stadt auszuprobieren. Und zwar das sogenannte „Dakgalbi“. Das sind marinierte Hähnchenstücke mit einer Art von Kartoffelnuddeln und anderem Gemüse. Das wird alles roh zu deinem Tisch gebracht und dann in der Pfanne, die in dem Tisch eingebaut ist, zubereitet. Eine sehr leckere Angelegenheit sag ich euch. Hmmmm.
Zurück ging es danach in unser Hotel, was sich später durch gewisse Indizien als ‚Love Hotel‘ herausgestellt hat. Kein Scherz! Wir haben auf unserer ganzen Südkorea-Reise fast ausschließlich in solchen Love-Hotels übernachtet. Sie sind eine günstigere Alternative zu den nicht leistbaren Hotels in Korea und super ausgestattet und voll sauber. Sie werden zu meist von Pärchen, die noch keine gemeinsame Wohnung besitzten, benutzt, da es in Korea ziemlich normal ist, mit 27-30 Jahren noch bei den Eltern zu wohnen und es nicht so normal ist, dass der/die Freund/in auswärts übernachtet. Was die dann in dem Hotel so alles machen, kann sich ja jeder selber denken. 😉
Na gut, das war der erste Beitrag aus Südkorea. Auch wenn wir mittlerweile wieder zurück von unserer Reise sind, werden wir weiterhin peu a peu alle unsere Erlebnisse hier dokumentieren. Ich hoffe, ihr verfolgt dann trotzdem noch unseren Blog. Liebe Grüße
Lisa & Alex
Hallo Alex,also…..ich bin Österreicher und sage ganz offen DU bist ein ganz toller und sympatischer Rumäne !!! Vielleicht war es gut so und ihr habt viel schöneres erleben können wie man sieht,in Bild und Ton.Was das Essen betrifft wäre ich sofort bereit diese leckeren Angebote zu verkosten,aber…
ich bin ja zu Hause in HK47 und kann mir nur eure tollen Berichte am Laptop
reinziehn.mmmmhhh.Danke und liebe Grüsse v. Sigi.
Toller Bericht,Alex und ein lustiges und feuchtfröhliches Abendessen mit
„SOJU“ 😉 bei dem wir mit dabei sein konnten.
Geon-bae 🙂 Mama Monika & Lisa 😀
Und übrigens: liebe Grüße und Bussis nach Berlin, an den sympatischsten aller Rumänen!!! 🙂
Danke euch für die lieben und aufmunternden Kommentare!!!