Fazit Südkorea

10 Dinge die wir in Südkorea erlebt, kennengelernt und die uns geprägt haben:

– In Südkorea wird kaum Englisch gesprochen, was einem als Ausländer Dinge wie Essen bestellen oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen sehr erschwert.

– Die günstigste Art in Südkorea unterzukommen ist in sogenannten „Love Hotels“. In diesen eigentlichen Stundenhotels bekommt man viel Luxus für wenig Geld. Und Viel Liebe inbegriffen. 😉

– In Restaurants bekommt man hauptsächlich Fleisch zu essen und das Teufelszeug Soju zum runterspühlen. Hier haben wir das Grillen neu erfunden und sind mit dem ein oder anderen Hangover durch die Hölle gegangen.

– Mit Seoul haben wir das zweitgrößte urbane Gebiet der Welt besucht. Und das sogar ganze 3 mal! …

– Hier kamen wir in der Demilitarisierten Zone zwischen Süd- und Nordkorea, der kommunistischen Diktatur des Kim-Clans so nahe wie nie zuvor. Ziemlich bedrückend.

– Wir sind durch einen Park voller Penisse gelaufen, haben wunderschöne Tempel und Paläste besucht, haben die WM auf koreanisch geschaut (beh!), mussten uns meist mit Händen und Füßen verständigen und unabsichtlich 40 Kilometer mit dem Fahrrad gefahren.

– 10-14 Tage sind für Südkorea mehr als ausreichend. In den 4 Wochen die wir dort ungeplanterweise verbracht haben, wurden unsere Nerven dann doch sehr strapaziert.

– Südkorea ist sehr reich an kulturellen Schätzen und besonders traditionelle Städte wie Suwon und Gyeongju, haben uns besonders gut gefallen.

Kassensturz:

In den  26 Tagen Südkorea brauchte jeder ca. 1204  €.

Hier könnt ihr euch den Verlauf unserer Route aus der Region noch mal anschauen (Quelle: www.travellerspoint.com) :

Südkorea Route
Nächster Beitrag kommt dann aus Japan!

Liebe Grüße,

Lisa und Alex

DMZ, Suwon und Songnissan Nationalpark

Ein paar Dinge sollte man als Europäer über „Süd“korea wissen; das Land ist geteilt, wie es Deutschland einst war. Es gibt bis heute ein demokratisches, modernes  Südkorea und ein kommunistisches und eher rückständiges Nordkorea.

Dieses Nordkorea ist ein skurriler Staat, in dem eine hungernde Bevölkerung zu bizarren Massendemonstrationen für einen gleichermaßen bizarren Machthaber gezwungen wird und der seine Nachbarn mit Krieg und Atomwaffen bedroht.
Kaum zwei Stunden Fahrt von der Hauptstadt Südkoreas Seoul, ist im Noden des Landes die DMZ (Die Demilitarisierte Zone).
Wer nach Südkorea reist, kommt um einen Besuch dieses Grenzstreifens nicht herum. Normalerweise bucht man eine teure Tour mit der Hin- und Rückfahrt vom bzw. zum Hotel. Aber nicht mit uns. Wir haben es gewagt, alleine zur Grenze zu fahren, was sich als nicht so einfache Angelegenheit herausstellen sollte. Trotz Schwierigkeiten hatten wir es irgendwie geschafft gehabt und kamen nach ca. zwei Stunden Fahrt mit U-Bahn, Bahn und Taxi doch noch an. Hier angekommen mussten wir dann doch eine Tour buchen. Diese Tour sollte ca. vier Stunden dauern und man wurde von einer „Sehenswürdigkeit“ zur nächsten mit dem Bus gefahren.
Da wir in einer militärischen Sicherheitszone fuhren, war die Mitnahme des Reisepasses Pflicht.
Die erste Etappe war ein sogenannter Friedenspark in den Außenbezirken von Seoul, eher eine Art Vergnügungspark, daher auch ein beliebtes Ausflugsziel für die Koreaner. Hier gibt es einen Friedenstempel zu sehen und eine Friedensglocke, darüber hinaus eine zerbombte Lokomotive aus dem Koreakrieg, und eine gleichermaßen zerbombte Brücke, die über einen Fluss ins nirgendwo führt.

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Wir passierten den Fluss Imjin über die Vereinigungs-Brücke und nuttzen anschließend eine total ausgestorbe Autobahn, wo wirklich kein einziges Auto oder Mensch zu sehen war. Sie lag auf dem Territorium Nordkoreas und ist je nach Laune Kims von der Schließung bedroht. Das alles wurde von Südkorea gebaut und bezahlt. Unter anderem auch eine vollfunktionieren Bahnverbindung Richtung Norden. Wenn die Wiedervereinigung also jemals kommen sollte, existiert bereits eine Infrastruktur, die genutzt werden kann.

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Unsere nächste Etappe war der sogenannte dritte Infiltrationstunnel. Hier gruben sich die Nordkoreaner durch den Granit, um Menschen und Waffen in den Süden zu schleusen. Es gibt mehrere solcher kilometerlangen Tunnelsysteme, die von der nordkoreanischen Seite bis vor die Tore von Seoul führen sollten. So sollte eine Invasion in Südkorea stattfinden. Ziemlich gewitzt, diese Nordkoreaner. „Blöderweise“ sind die Südkoreaner drauf gekommen, weil es in den Schächten zu Gasexplosionen gekommen ist. Naja 5-10 Jahre harte Arbeit waren dann eben mal weg. 😉 Ziemlich krank das Ganze und wie es aussieht nicht einzigartig, wenn man sich den Impuls des jetzigen Gazakonflikts momentan anschaut.

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Am Dora-Observatorium war es endlich so weit. Wir konnten nach Nordkorea hinüberschauen, ins finstere Reich des Kim-Clans. Wir sahen Kaesong, eine große Stadt, wo eine riesige nordkoreanische Flagge wehte. Leider war das Wetter nicht auf unserer Seite an diesem Tag und deswegen war alles eher schwer zu erkennen.
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So vier Stunden gingen dann doch schneller vorbei als man gedacht hatte. Der ganze Tag war sehr informativ und interessant. Man bekam einen echt guten Einblick in die Geschichte und vor allem in den Alltag Koreas. Bin schon gespannt wie es da in der Zukunft weiter geht. Hoffentlich friedlich und vereinigt!

Da ich immer noch keine Antwort von der kanadischen Botschaft zu dem Zeitpunkt hatte, entschieden wir uns, die Zeit weiter gut zu nutzen und das Land weiter zu bereisen. Ziel war die Stadt Suwon. Suwon, selbst eine Millionenstadt, ist Teil eines der größten Agglomerationsräume der Welt und liegt eine einstündige U-Bahn-Fahrt südlich von Seoul. Meiner Meinung nach die schönste Stadt in Südkorea. Das Zentrum der Stadt wird von einer gigantischen Burgmauer mit wunderschönen pompösen Toren umgeben.
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Mitten in der Stadt gibt es einen Hügel, von wo man einen wunderschönen Blick auf die Stadt hat. Voll schön, vorallem wenn die Sonne scheint. Wir haben bestimmt 4-5 Stunden unserer Zeit da verbracht und haben uns den Sonnenuntergang von dem Tempel hier angeschaut. Das war grandios sage ich euch!
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Und im Dunkeln war das Ganze noch schöner:
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Am nächsten Tag sind wir auch noch ein bisschen durch die Stadt spaziert und haben uns mit Köstlichkeiten vollgefressen.
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Boah war das alles lecker. Hmmm, mir läuft schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Außerdem hatten wir das Glück, eine Martial Arts Aufführung vor dem Palast live mitzuverfolgen. Ziemlich beeindruckend das Ganze. Schaut euch auch die Videos an:

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YouTube Video Suwon Martial Arts 1

YouTube Video Suwon Martial Arts 2

Nach zwei Nächten in Suwon und einem verpassten, legendären WM-Halbfinalspiel der deutschen Nationalmannschaft ;(, ging es weiter Richtung Süden zum Songnissan Nationalpark. Ein echt schönes Fleckchen in Südkorea, wo es nur um Wandern und Entspannung geht.
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Naja, nach zwei Tagen wurde uns doch ein bisschen langweilig. Das angrenzende Dorf war vollkommen ausgestorben und wir waren mal wieder die enzigen „Weißen“ und dadurch auch die Hauptatraktion. Es war wirklich voll schön, aber wir entschieden uns dann nach Cheongju zu fahren, wo wir mal wieder in einem wunderschönen Love-Hotel namens „Tirol“ geschlafen haben. 😉 Voll lustig.
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Hier warteten wir weitere zwei Nächte auf eine Antwort von der kanadischen Botschaft. Vergebens. ;( Wir hatten es mitlerweile wirklich satt darauf zu warten. Außerdem ging uns Südkorea auch auf den Keks. Es ist ein schönes Land, aber nicht so schön, dass man unbedingt vier Wochen hier verweilen muss. Zwei Wochen reichen vollkommen aus, mehr braucht man nicht um die meisten Sehenswürdigkeiten zu sehen. Aus dem Grund entschieden wir uns in einer Nacht- und Nebelaktion, für eine Woche nach Japan zu fliegen, genauer gesagt nach Tokio. Wir mussten nur noch zwei weitere Nächte abwarten, weil zu dem Zeitpunkt wo wir hinfliegen wollten, ein Taifun über Japan hinübergeprescht ist und man nicht richtig wusste, ob er auch in Tokio rumwütten würde. Diese Entscheidung nach Japan zu fliegen, sollte sich als sehr weise herausstellen. Aber dazu mehr von Lisa im nächsten Beitrag.

Jal-ga!

Lisa & Alex

Skurriles vs. traditionelles Südkorea

Sich in Südkorea durchzuschlagen ist für uns anfänglich, wie ihr schon in dem Beitrag von Alex lesen konntet, echt nicht immer leicht gewesen. Beigetragen haben dazu hauptsächlich die fehlenden Englisch-Kenntnisse der Südkoreaner, sowie das Nichtbeherrschen der koreanischen Schriftzeichen auf unserer Seite. 😉 Da wir ja unsere Hotelzimmer zu fast 100% immer online buchten, bescherten uns zumeist das Kaufen von Fahrkarten sowie die darauf folgenden Fahrten in öffentlichen Transportmitteln und natürlich diverse Bestellvorgänge in Restaurants, die meisten Fragezeichen in unseren Köpfen. Ich frage mich heute noch öfters, wie wir es in dem Land geschafft haben, nicht zu verhungern und auch immer an unser Ziel zu gelangen. So wie zum Beispiel nach Donghae:
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Busplan-Lesen konnten wir auf jeden Fall vergessen. Genauso wie drängeln beim Bus-Einsteigen. In Südkorea stellt man sich tatsächlich ganz brav an…war auch mal eine neue Erfahrung wenn man bedenkt, wie sowas normalerweise in südostasiatischen Ländern abläuft. Eher unzivilisiert. 😉
In Donghae an sich gibt es übrigens nichts spektakuläres zu sehen und es war auch relativ hässlich dort…
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Daran hat auch das gewohnt gute Essen oder das high-class „HilDon Hotel“ nichts geändert. 😉
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Wir haben Donghae auch nur als Ausgangspunkt benutzt, um in das angrenzende Samcheok zu gelangen und uns dort den berühmt-berüchtigten Haesindang Park anzuschauen. Warum ich den so bezeichne, werdet ihr gleich verstehen. Oh man. Ich hab ja tatsächlich kurz überlegt, ob ich hier schreiben soll, dass wir nur so zufällig in diesen Park geraten sind…aber das wäre gelogen. Wir waren einfach neugierig. 😉
So sind wir bei perfektem Wetter die wirklich sehr schöne Küste runter gefahren und haben ein paar Stunden in einer, selbst für Südkorea, sehr skurrilen Welt verbracht.
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Schaut ja erstmal echt schön aus werdet ihr euch denken, doch der Ort ist geprägt von einer traurigen Legende…und zwar der „Legende von Auebawi und Haesindang“. Der zufolge ließ ein Fischermann seine Frau auf einem Felsen im Meer zurück, um sie nach getaner Arbeit wieder abzuholen. Da aber ein schlimmer Sturm aufzog, konnte er nicht mehr zu ihr gelangen und die Frau ertrank in den Fluten.
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Traurig aber wahr und das Fischerdorf war daraufhin natürlich verflucht und es konnte kein einziger Fisch mehr an Land gezogen werden. Die Bewohner des Dorfes waren aber auch nicht blöd und versuchten den erzürnten Geist der Ertrunkenen zu besänftigen. Und wie besänftigt man wohl eine Frau, die ganz allein in der Kälte und Dunkelheit am Grunde des Meeres hausen muss? Ganz klar – mit 100en überdimensionalen Phallus-Symbolen! … 😀
Tja…und darum geht es auch hauptsächlich im Haesindang Park, der von westlichen Touristen mittlerweile in „Penis Park“ umbenannt wurde.
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Zu Recht meiner Meinung nach. Wir hatten auf jeden Fall viel Spaß dabei, 1-2 Stunden mit den Skulpturen, die in jeglicher Form die ganze riesige Parkanlage zieren, zu posieren und ein paar lustige Posen auszuprobieren…. wie man sich vielleicht denken kann, kann ich leiiider nicht alle diese Fotos online stellen….aus welchen Gründen auch immer… Die meisten wandern wohl ins Privatarchiv. 😉 Ein paar witzige Skulpturen möchte ich euch aber natürlich nicht vorenthalten.
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An diesem Tag wurden schließlich sogar Träume wahr! 😉

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Ach und fast hätte ich das Wichtigste vergessen…das Dorf war Dank der Riesenpenise nicht mehr verflucht und alles war wieder gut! … diese Südkoreaner… 😀

Nach diesem skurrilen Abstecher hatten wir dann doch eher wieder Lust, in das traditionellere Südkorea abzutauchen. Die nächsten beiden Städte sollten uns das auch ermöglichen. Wenngleich ich dazu sagen muss, dass es in Südkorea fast unmöglich ist, nicht täglich auf irgendwas absurd lustiges zu stoßen. Besonders wenn man sich, wie wir, in den „Love Hotel“ Gegenden rum treibt, die aber eigentlich eh so gut wie immer das Stadtzentrum bilden und meist recht speziell und „flashig“ gestaltet sind. Neonlichter in Kombination mit Wasserfontänen sind jedenfalls ein Muss! So auch in Andong, in das wir mit dem Zug anreisten.
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Ich kann den Aufenthalt in diesen echt immer sehr schicken Hotels auf jeden Fall nur empfehlen! Preislich gehören sie einfach zu den leistbarsten Unterkünften in Südkorea und sind auch immer top ausgestattet. Von Flat TVs über PCs, wifi, Kühlschränken, Soundanlagen, Whirlpools bis hin zu jeglichen Pflege- und Stylingprodukten, japanischen Luxus-Toiletten (inklusive beheizbaren Klobrillen!) und sogar diverser, meiner Meinung nach sehr skurrilen, „Abseilhilfen“ war da alles dabei! 😀 Es gab auf jeden Fall immer eine lustige Überraschung in diesen Zimmern.
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Und leckeres Essen ist auch meist nicht weit! Das Grillen und koreanische Doughnuts, gefüllt mit Bohnenpaste in verschiedenen Geschmacksrichtungen, haben es uns besonders angetan!
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Was Andong aber eigentlich so interessant macht, ist die Tatsache, dass es die Heimat des Konfuzianismus in Korea ist und man kann hier einige Akademien dazu besuchen. Auch gibt es ein kleines traditionelles Dorf mit Namen Hahoe, das noch immer bewohnt wird und etwas auserhalb der Stadt liegt. Mit dem Bus kann man es leicht erreichen und wir waren von der tollen Landschaft und dem schönen Dorf echt begeistert.
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In dem verwinkelten Dorf gab es sehr viel zu entdecken und zu erfahren und wir waren von dem Wesen des traditionellen koreanischen Lebensstils richtig fasziniert.
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In der Mitte des Dorfes fanden wir nach ein paar schweißtreibenden Stunden sogar einen alten Wunsch-Baum, an dessen Fuß man kleine Zettelchen mit selbstverfassten Wünschen binden konnte. Da fiel uns natürlich auch etwas ein. 🙂
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Nach zwei Tagen in Andong fuhren wir weiter südöstlich und nach Gyeongju. Gyeongju war über 900 Jahre die Hauptstadt des alten Silla-Reiches, der Dynastie, die die koreanische Halbinsel am längsten von allen beherrschte. Die Stadt ist seit über 2000 Jahren besiedelt, UNESCO Weltkulturerbe und geht vor lauter historischen Relikten fast über. In Südkorea ist Gyeongju auch unter dem Namen „Museum ohne Dach“ bekannt. Und das auch wirklich zu Recht! Alleine bei einem Spaziergang durch die Innenstadt fühlt man sich wie 1000 Jahre in der Zeit zurückversetzt und an jeder Ecke wird man an das vergangene Weltreich erinnert.
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Man kann viele historische Stätten, archäologische Ausgrabungen und Tempel besichtigen – Total schön und faszinierend! Besonders die Hügelgräber der Könige des vergangenen Silla-Reiches sind ein Blickfang.
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Zu Fuß war das Ganze natürlich wieder eine mörder Tour! Man kann sich aber auch Fahrräder en masse ausborgen
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oder die Stadt bei einer „romantischen“ Kutschenfahrt erkundschaften. Schaut aber eher so aus, als könnte man dabei auch von dem total seriös wirkenden Kutscher abgezogen werden. 😉
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Das ließen wir dann doch lieber bleiben…
Auch im näheren Umland von Gyeongju gibt es viel zu sehen und man könnte mit Leichtigkeit einige Wochen in der Gegend bleiben, ohne dass einem langweilig wird. Da wir aber nur zwei Tage eingeplant hatten, besuchten wir den bekanntesten buddhistischen Tempel der Region: den Bulguksa Tempel, dessen Grundfesten schon mehrere 1000 Jahre alt sind.
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Nach so viel Sightseeing ist natürlich auch eine große Stärkung gefragt und wenn wir eins in Südkorea gelernt haben, dann ist es richtig viel zu essen! Da kommt man auch nicht wirklich drum rum, wenn man bedenkt, dass eine traditionelle Mahlzeit so ausschaut:
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War auf jeden Fall immer ein besonderes Erlebnis, wenn wir die Spezialität des Hauses bestellt haben! 😉

Resümierend wage ich also zu behaupten, dass sich Skurriles und Traditonelles in Südkorea so circa die Waage halten….wobei einem die vielen schrägen Aspekte des Landes schon eher in Erinnerung bleiben. Aber ist ja auch gut so! Ein kleines bisschen Wahnsinn hat noch niemandem geschadet! 😉

Liebe Grüße von den mittlerweile Heimgekehrten,
Lisa & Alex

Annyeong haseyo Seoul

Südkorea stand nicht unbedingt auf unserem Reiseplan, aber es hat sich so ergeben. Der Grund, wieso wir nach Seoul geflogen sind, war der Versuch von hier aus nach Kanada zu reisen, um meine Familie in Toronto zu besuchen. Aber die liebe kanadische Botschaft in Österreich, die meine Visum-Anträge bearbeitete, hatte leider was dagegen. Ich bin ja nur ein blöder Rumäne, der in das Land einreisen will und nie wieder da raus will, so die Begründung der kanadischen Botschaft. Glücklicher Weise hatten wir nicht schon die Flüge nach Kanada oder auch einen Weiterflug nach Kuba gebucht. Natürlich nicht… 🙁 Wie auch immer. Eigentlich eine riesen Sauerei, dass Lisa nicht mal ein Visum für Kanada braucht und ich hunderte von Akten vorzeigen muss und es trotzdem nicht ausreicht. Wie auch immer hat mich die Sache gute 600€ gekostet. Die Nerven und der Stress waren das 100-fache wert. Das ist jetzt aber mehr oder weniger schon verdrängt. Kommen wir zurück zu Seoul. Annyeong haseyo heißt „Hallo“ auf koreanisch. Ist nicht so leicht die Sprache, vorallem weil sie nicht unsere Buchstaben benutzen und so gut wie nirgends eine Übersetzung ins Englische existiert. Die Koreaner konnten leider auch kein Englisch sprechen, deswegen gab es hin und wieder gewisse Komplikationen.
In Seoul angekommen wurden wir herzlich in unserem Hostel empfangen und sind dann gleich mal losgegangen, um uns was zu Essen zu besorgen. Leider konnten wir nichts auf den Werbebannern lesen oder verstehen, weil eben alles auf koreanisch geschrieben stand. So hat alles ausgesehen:

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Dementsprechend war es für uns schwer zu entscheiden, was und wo wir essen würden. Nach ner Weilen haben wir uns dann trotzdem in einen dieser Läden hineingetraut. Als Einstieg gabs so eine Art Schweinehaxe. In den nächsten Tagen probierten wir immer wieder neue Sachen. Was es uns richtig angetan hatte, war das Grillen. Es ist ähnlich wie das Raclette bei uns. Du grillst dein Fleisch, Pilze usw. und wickelst diese ganzen Sachen in ein Salatblatt; man streicht ein bisschen Sauce, die sehr knoblauchreich ist, über die Grillsachen und steckt dann das ganze Paket mit der linken Hand in den Mund. Dazu gibt es Kimchi (koreanischer Krautsalat) als weitere Beilage und das Teufelszeug Soju (koreanischer Brandwein) zum runterspühlen. Hier gibt es ein paar Bilder dazu. Das Video (nicht mehr ganz so nüchtern) zeigt die Vorgehensweise 😉

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YouTube Video: Essen in Südkorea

Seoul hat übrigens 10 Millionen Einwohner und das Ballungsgebiet mit Seoul sogar 24 Millionen Einwohner. Es ist, nach Tokio, das zweitgrößte Ballungsgebiet der Welt. Dementsprechend brauchten wir immer ziemlich Lange von einem Ort zum Anderen. Durchnittsfahrtdauer betrug immer ca. eine Stunde. So gings am nächsten Tag gleich los mit dem Sightseeing. Auf dem Programm standen viele, viele Paläste wie der Gyeongbokgung, der Changdeokgung und der Deoksugung. Richtige Zungenbrecher 😉
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Generell war das Stadtbild von vielen Palästen, Statuen,
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Toren,
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also von vielen alten Gebäuden geprägt. Auf der anderen Seite stand aber das Moderne, mit Wolkenkratzern aus Glas und Stahl, mit einem Touch Kommunismus-Flair, an den die vielen Plattenbauten erinnerten.
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Wir waren ganz schön lange in Seoul, aber ich kan mich nicht daran erinnern, jemals die Sonne gesehen zu haben. Ich weiß nicht, ob das an den Wolken oder dem Smok gelegenen hat. Vielleicht auch an Beidem. 😉
Trotzdem hat uns die Stadt ziemlich gut gefallen, weil sie abwechslungsreich war und man doch einiges geboten kriegt, wie zum Beispiel Tanzeinlagen
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oder andere traditionelle Aufführungen
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Insgesamt waren wir während unseres Aufenthalts in Südkorea dann drei Mal in Seoul. Geschuldet war das der Ursache, dass wir immer wieder gedacht und gehofft hatten, nach Kanada fliegen zu können. Naja, daraus wurde ja leider nichts. So verließen wir Seoul das erste Mal Richtung Chuncheon. Einer angrenzenden Stadt, wo wir ziemlich easy mit der S-Bahn hingefahren sind. Ansich war die Stadt nicht so spannend und auch nicht so hübsch. Das Einzige was man hier machen konnte, war sich ein Fahrrad auszuleihen und um den anliegenden See rumzufahren, was auch eine echt lustige, schöne und vor allem abwechslungsreiche Sache gewesen ist.
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Das war aber echt anstrengend, sag ich euch. Irgendwie haben wir die Entfernung nicht so richtig einschätzen können und so sind wir nach ca. 3 Stunden und guten 40km an unseren Ausgangspunkt zurückgekommen. Vollkommen ausgelaugt und hungrig. So nahmen wir gleich den Anlass, mal die Spezialität der Stadt auszuprobieren. Und zwar das sogenannte „Dakgalbi“. Das sind marinierte Hähnchenstücke mit einer Art von Kartoffelnuddeln und anderem Gemüse. Das wird alles roh zu deinem Tisch gebracht und dann in der Pfanne, die in dem Tisch eingebaut ist, zubereitet. Eine sehr leckere Angelegenheit sag ich euch. Hmmmm.
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Zurück ging es danach in unser Hotel, was sich später durch gewisse Indizien als ‚Love Hotel‘ herausgestellt hat. Kein Scherz! Wir haben auf unserer ganzen Südkorea-Reise fast ausschließlich in solchen Love-Hotels übernachtet. Sie sind eine günstigere Alternative zu den nicht leistbaren Hotels in Korea und super ausgestattet und voll sauber. Sie werden zu meist von Pärchen, die noch keine gemeinsame Wohnung besitzten, benutzt, da es in Korea ziemlich normal ist, mit 27-30 Jahren noch bei den Eltern zu wohnen und es nicht so normal ist, dass der/die Freund/in auswärts übernachtet. Was die dann in dem Hotel so alles machen, kann sich ja jeder selber denken. 😉
Na gut, das war der erste Beitrag aus Südkorea. Auch wenn wir mittlerweile wieder zurück von unserer Reise sind, werden wir weiterhin peu a peu alle unsere Erlebnisse hier dokumentieren. Ich hoffe, ihr verfolgt dann trotzdem noch unseren Blog. Liebe Grüße

Lisa & Alex