Letzte Tage in Sand & Salz

Unglaublich aber wahr – die letzten Tage unserer Reise waren angebrochen und wir schwankten fast stündlich zwischen Aufbruchstimmung und Heimkehrer-Panik. Wie schnell waren diese letzten zehn Monate doch vergangen, unglaublich! Nichtsdestotrotz versuchten wir natürlich, die restliche Zeit in Jordanien so gut es ging zu genießen und die Fülle an Attraktionen, die dieses schöne und aufregende Land zu bieten hat, zu nutzen.
So brachen wir unsere (Beduinen) Zelte in Petra bzw. Wadi Musa ab und fuhren auf den staubigen Straßen des „King’s Highway“, vorbei an Sand, Felsen und Kamelen, weiter in den Süden des Landes. Unser Ziel war das mit einer Fläche von 74.000 Hektar größte Wadi (ausgetrockneter Flusslauf bzw. Wüste) in Jordanien – das Wadi Rum.

kings highwayWir hatten dort eine zweitägige private Jeep-Tour gebucht und gleich nach unserer Ankunft in dem kleinen Beduinen Dorf am Eingang zum Wadi, starteten wir auch schon los. Uns blieb gleich mal die Luft weg – nicht nur wegen der unglaublichen Hitze und Trockenheit, die dort vorherrschte, sondern hauptsächlich aufgrund der wahnsinns Szenerie, die sich uns dort bot! Einfach unbeschreiblich schön, also seht selbst. 🙂 Erster Stopp unserer Tour war die „Lawrence von Arabien“ Quelle, die manche vielleicht aus dem gleichnamigen Film kennen…wir nicht. 😉 Der Aufstieg war auf jeden Fall ziemlich mühsam, der Ausblick aber definitiv jeden verschwitzten Meter wert!

wadi rumlawrence springlawrence spring - wadi rumUnser Guide, ein junger Beduine aus dem Dorf, der ziemlich lustig und crazy war und dessen Namen ich zu meiner Schande nicht mehr weiß, kutschierte uns durch die halbe Wüste, wobei wir glaub ich kein Highlight ausließen.

wadi rumwadi rumwadi rumDer schöne, rote Sand war übrigens brennend heiß und wir waren ziemlich froh, als wir ihn nach der ganzen Dünen-Kletterei, wieder aus den Schuhen hatten! Die enorme Hitze dort war sowieso nicht zu unterschätzen. Die kleinste Anstrengung brachte uns an die Grenze des Austrocknens und unser Wasserverbrauch an dem Tag war ziemlich hoch! Für jede kleinste Gelegenheit, die uns ein bisschen Schatten spendete, waren wir auf jeden Fall ziemlich dankbar! 😀

wadi rumUnd auch das nächste Beduinen-Zelt, mit süßem Tee und Keksen, ist in Jordanien ja auch meistens nicht weit!

wadi rumNach einer ausgedehnten Mittagspause im Schatten inklusive Mittagsschläfchen (der beiden Herren ;)) ging es rasant weiter und unser Guide drückte teilweise ziemlich auf die Tube! War auf jeden Fall ein riesen Spaß!!

wadi rumwadi rumwadi rumHier ein kurzes Video von der rasanten Fahrt 🙂

So wanderten wir also durch Canyons, kletterten auf Felsen (und sogar Felsbrücken) und brausten über Sanddünen. War super lustig und wir konnten uns an den Eindrücken des Wadi einfach nicht satt sehen!

wadi rumwadi rumwadi rumAm Ende des Tages waren wir dann ziemlich geschlaucht und freuten uns schon auf den Sonnenuntergang, um endlich der Hitze entfliehen zu können. Gewappnet mit frisch gebrühtem Tee und einer kleinen Showeinlage in Form eines Beduinen Tanzes, 😀 staunten wir nicht schlecht über das Farbenspiel der untergehenden Sonne. Diese fast unwirkliche Dämmerungsstimmung in der Wüste zu erleben, war wirklich beeindruckend!

wadi rumwadi rumwadi rumwadi rumwadi rumSchließlich kamen wir todmüde in unserer Unterkunft für diese Nacht an – einem Beduinen Camp mitten im Nirgendwo des Wadi Rum! Einfach unglaublich was man hier, in dieser unwirklichen Landschaft, alles geboten bekommt – von einer warmen Dusche und einem riesigen, super leckeren Festmahl „Beduinen Style“ (im Boden gegart), bis hin zur Wasserpfeife am Lagerfeuer und einem erneuten Beduinen Tanz 😉 und das Alles unter dem sternenklaren Nachthimmel der Wüste… Ein wahnsinns Erlebnis für uns!

wadi rum beduinen campwadi rum beduinen campWirklich lange hielten wir an dem Abend allerdings nicht mehr durch und fielen bald völlig fertig ins Bett.
Am nächsten Tag wurden wir früh morgens von einem Kameltreiber abgeholt und so ging es zwei Stunden auf dem Rücken zweier arabischer Kamele (also Dromedaren) zurück durch die Wüste. Die Leute dort sind ja alle komplett Kamel-verrückt und wir haben schon am Tag davor viele crazy Kamel-Geschichten und You Tube Videos von Kamelrennen von unserem Guide erzählt bzw. gezeigt bekommen. Unser neuer Guide setzte diese Tradition fort und sang nebenbei auch noch ständig irgendwelche Beduinen Lieder…dieser Sing Sang in Kombination mit dem hin und her Geschaukel auf dem Kamelrücken, schafften ein wirklich tolles Ambiente. Ansonsten muss ich gestehen, dass mir anstatt zwei Stunden, auch schon eine halbe Stunde Kamelreiten ausgereicht hätten. 😉 Der Sattel war echt hardcore unbequem und die Strecke bis zum Dorf kam uns wie eine Ewigkeit vor! War aber trotzdem ein unvergessliches Erlebnis und sollte man auf jeden Fall ausprobieren, wenn man schon mal in der Wüste unterwegs ist.

wadi rumwadi rumwadi rumHier könnt ihr euch ein kurzes Video dazu anschauen:

Nach diesen wahnsinnig tollen Tagen im Sand des Wadi Rum und auch des Wadi Musa, waren wir auch wieder froh, der Hitze und dem Staub der Wüste zu entkommen und mieteten uns für ein paar Tage in einem klimatisierten Zimmer in der Küstenstadt Aqaba ein.

AqabaUnsagbar heiß war es hier zwar trotzdem, aber das gekühlte Zimmer und der ein oder andere Sprung ins kühle Nass des Roten Meeres, waren eine willkommene Abwechslung.

Rotes MeerDer Blick von unserem Zimmer auf das „Dreiländereck“ Jordanien – Israel – Ägypten war gerade bei Nacht ein toller Anblick.

AqabaAnsonsten haben wir in Aqaba nicht wirklich viel unternommen – es war unter Tags einfach viel zu heiß! Abends haben wir uns nochmal mit dem italienischen Pärchen, das wir in Petra kennen gelernt haben, getroffen, was wirklich sehr nett war.

Schließlich entschlossen wir uns dazu, uns doch noch ein Mietauto zu nehmen, um die Strecke zurück nach Amman mit einem Abstecher zum Toten Meer abzurunden.
Unser Weg führte uns erst mal durchs Gebirge und über Hochebenen, bevor wir schließlich am tiefsten trockenen Punkt der Erdoberfläche angelangten. Das Tote Meer liegt 428 Meter unter dem Meeresspiegel und ist mit einem Salzgehalt von bis zu 33% einer der salzhaltigsten Seen der Erde. Die salzverkrustete Küste ist schon von weitem zu erkennen.

Gebirge JordanienTotes MeerTotes MeerWir buchten uns zum Abschluss noch ein schönes Hotel am Toten Meer

(Auf den letzten Kilometern vor dem Hotel haben wir uns übrigens nochmal mächtig verfahren und sind irgendwie auf dem Berg Nebo und mitten in der Pampa gelandet, wo wir, bzw. unser Auto, sogar von ein paar wild gewordenen Hirten-Hunden angegriffen wurden…das war ziemlich krass, weil die sich so richtig im Blech des Autos verbissen und uns sogar einen Kotflügel nach außen bogen! Bei der Rückgabe des Mietautos hat aber zumindest niemand den leichten Blechschaden bemerkt. ;))

und verbrachten den letzten Tag unserer Weltreise in dessen salzigen Fluten. 🙂 Das war eine wirklich sehr lustige Erfahrung, kann ich euch sagen! Es ist ja natürlich allseits bekannt, dass man durch den hohen Salzgehalt des Meeres leicht an der Oberfläche treibt, aber die enorme Dichte des Wassers am eigenen Leib zu spüren, war schon ein ziemlich seltsames und außergewöhnliches Erlebnis!

Totes MeerTotes MeerTotes MeerVor allem auch lustig, weil man seine Beine, wenn man sie einmal über Wasser hatte, kaum mehr auf den Grund zurück brachte 😀 Zumindest nur unter „Anstrengung“.

Ein paar Minuten in dem richtig öligen und warmen Wasser waren aber meist schon genug und man konnte fast gar nicht schnell genug unter die Süßwasser-Dusche kommen. 😉

Die letzten Stunden in Jordanien haben wir schließlich noch ganz traditionell ausklingen lassen: mit Wasserpfeife, Tee und einer leckeren und super süßen Kunafa.

time to say goodbyeUnd dann war doch tatsächlich der Zeitpunkt gekommen – nicht nur eine wunderschöne Zeit in Jordanien, sondern auch unsere unvergessliche Weltreise ging zu Ende und wir bestiegen das Flugzeug in Richtung Österreich und Wien. Was für ein komisches und gleichzeitig beruhigendes Gefühl es war, wieder „heimischen“ Boden unter den Füßen zu haben, kann man gar nicht wirklich beschreiben und das können wohl auch nur diejenigen nachvollziehen, die auch schon mal so eine Reise gemacht oder längere Zeit im Ausland verbracht haben. Plötzlich war wieder alles um einen herum so vertraut und doch hatte sich fast alles verändert. Besonders in einem drin! Doch davon und von unserer Ankunft in Wien, wird euch Alex in unserem vorerst letzten Blog Post berichten.

Bis dahin senden wir euch Allen liebe Grüße,
Lisa und Alex

4 Gedanken zu „Letzte Tage in Sand & Salz

  1. Hallo Lisa, in diesen Gegenden haben wir auch schon unsere Spuren hinterlassen. Für uns waren diese Rundreisen durch Jordanien und Israel( Totes Meer) ganz toll und beeindruckend. Haben nur nicht so lange gedauert wie bei euch.Danke für eure schönen und informativen Berichte eurer 10-monatigen Reise, haben sie immer verfolgt und mit Spannung gelesen! Bussal von der Godi aus OÖ!!!!

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